
Swisscom spürt den höheren Wettbewerbsdruck
Der Telekommunikationskonzern Swisscom hat den Umsatz in den ersten neun Monaten 1999 leicht um 1,3 Prozent auf 7,75 Mrd. Fr. erhöht. Für das ganze Jahr rechnet der Konzern bei einem tieferen operativen Ergebnis mit einem höheren Reingewinn.
Der Telekommunikationskonzern Swisscom hat den Umsatz in den ersten neun Monaten 1999 leicht um 1,3 Prozent auf 7,75 Mrd. Fr. erhöht. Für das ganze Jahr rechnet der Konzern bei einem tieferen operativen Ergebnis mit einem höheren Reingewinn. Die Marktdurchdringung von Swisscom erreichte per Ende September rund 30 Prozent.
Dem Boom in der Mobilkommunikation und beim ISDN steht ein stark rückläufiger Umsatz beim herkömmlichen Telefonverkehr gegenüber, wie die Swisscom am Dienstag (23.11.) bekannt gab. Der Rückgang ist eine Folge des verschärften Wettbewerbs und der massiven Preissenkungen.
Die Zahl der Natel-Kunden nahm innert Jahresfrist um weitere 44,1 Prozent auf 2,12 Millionen zu. Ein unverändert starkes Wachstum verzeichnete ausserdem die Internet-Plattform Blue Window. Die Zahl der Kunden stieg hier auf über 250’000.
Bei den Mehrwertdiensten hat der wachsende Internetverkehr zu einer positiven Umsatzentwicklung beigetragen. Swisscom steigerte die Anzahl der ISDN-Kanäle seit Anfang Jahr um über 30 Prozent auf 1,23 Millionen. Für das verbleibende Quartal erwartet das Unternehmen eine ungebrochen starke ISDN-Nachfrage.
Der Konkurrenzdruck und die Tarifsenkungen werden das Betriebsergebnis des ganzen Jahres laut Mitteilung unter das Niveau des Vorjahres drücken. Auf Grund von Erträgen aus dem Verkauf der Beteiligung in Malaysia, eines geringeren Zinsaufwandes und verbesserten Ergebnissen aus Beteiligungen rechnet Swisscom aber dennoch mit einem höheren Reingewinn als im Vorjahr.
Im herkömmlichen Telefonverkehr, der am stärksten der Konkurrenz ausgesetzt ist, musste Swisscom in den ersten neun Monaten einen Umsatzeinbruch von 10,9 Prozent hinnehmen. Bei der Mobiltelefonie legte das Unternehmen demgegenüber um 36,5 Prozent zu. Swisscom künftige ausserdem weitere Massnahmen zur gezielten Kostensenkung an.
Planmässiger Stellenabbau
Seit Anfang des Jahres reduzierte Swisscom den Personalbestand planmässig um 9,3 Prozent auf 19’906 Vollzeitstellen per Ende September. Zur weiteren Reduktion der Kosten sei ein verstärktes Kostenmanagement erforderlich. Die notwendigen Prozesse seien eingeleitet.
Die Akquisition von Debitel sei abgeschlossen. Mit Ablauf des öffentlichen Kaufangebotes an die freien Aktionäre per 10. September 1999 besitzt Swisscom nunmehr 74,1 Prozent der Aktien. Der Kaufpreis beläuft sich auf rund 3,4 Mrd. Franken. Debitel wird seit dem 1.Oktober anteilig in den Konsolidierungskreis der Swisscom einbezogen.
Swisscom in operativer Führung von Debitel
Calvin Grieder, Mitglied der Konzernleitung von Swisscom, übernimmt beim Telekommunikations-Unternehmen debitel per 1. Dezember 1999das neue Vorstandsressort «Synergieprojekte und Beteiligungen», wie Swisscom am Dienstag weiter mitteilte. Mit dem Einzug von Grieder in die operative Leitung übernehme Swisscom Führungsverantwortung bei Debitel, hiess es weiter. Grieder übernehme zudem die Internet-Aktivitäten der Debitel Network-Services (dNS) und bleibe als Mitglied der Konzernleitung für den Geschäftsbereich Product House verantwortlich. Der sechsköpfige Vorstand des im September von Swisscom akquirierten Unternehmens steht unter dem Vorsitz von Joachim Dreyer. Im Aufsichtsrat der Swisscom-Tochter Debitel sind neu drei Mitglieder der Swisscom-Konzernleitung vertreten; Konzernleitungspräsident Tony Reis übernimmt laut Communiqué den Vorsitz. Zudem gehören dem Gremium Heinz Karrer, zuständig für Marketing und Verkauf, sowie Dominik Koechlin, verantwortlich für Strategie und Internationales, an.
SRI und Agenturen

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