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«TEE Rail Alliance»: Deutsche Bahn steigt aus

Die Deutsche Bahn hat genug von den Problemen mit den Neigezügen. Keystone Archive

Die SBB und Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) halten an der Bestellung von 116 Neigezügen im Rahmen der «TEE Rail Alliance» fest.

Wie SBB-Sprecher Roland Binz einen Bericht der «NZZ» am Dienstag bestätigte, müssen SBB und ÖBB die genauen Modalitäten des Kaufs aber neu überdenken. Sie hätten jetzt Zeit, neue Angebote zu prüfen; sie hofften, bis Ende Jahr Klarheit zu haben.

Die Schweiz sei auf Züge, die über Landesgrenzen hinaus fahren könnten, spätestens ab 2006/2007 angewiesen, um den Nord-Süd- Verkehr effizient zu bewältigen. Die neuen Neigezüge sind mehrstromfähig. Sie passen sich an die verschiedenen Stromsysteme der Nachbarländer an, ohne dass ein Lok-Wechsel durchgeführt werden muss.

Probleme mit Neigezügen

Wie aus dem Zeitungsbericht hervorgeht, hat die DB mit ihren ICE-Neigezügen bislang «schlechte bis katastrophale» Erfahrungen gemacht. Auch mit den Schweizer Intercity-Neigezügen (ICN) gab es schon Probleme. Eine gebrochene Antriebswelle hatte vergangenen Sommer zu einer Entgleisung in Zürich geführt.

Alle 22 ICN-Züge wurden darauf aus dem Verkehr gezogen und überprüft. Dabei wurden 69 lockere Schrauben-Verbindungen durch Montagefehler entdeckt. Mit den 16 mittlerweile wieder in Betrieb genommenen ICN seien keine weiteren Probleme aufgetreten, sagte Binz. Die Züge kämen auch bei den Kunden sehr gut an.

Beschaffung wird billiger

Die neuen Züge hätten mit den bestehenden deutschen ICE- Neigezügen kompatibel seien müssen. Die Konstruktion wäre komplizierter, die Technik aufwändiger und die Herstellung somit teurer gewesen. Vermutlich werde der Kauf nach dem Ausstieg der DB jetzt billiger, sagte Binz.

Wie viele Neigezüge die SBB nun bestellen, ist vorerst wieder offen. Ursprünglich waren 34 siebenteilige Kompositionen für die SBB, 32 für die ÖBB vorgesehen. Insgesamt ist der Auftragswert der Allianz auf rund zwei Milliarden Franken geschätzt worden.

«Allianzarbeiten» laufen weiter

Wer die Züge herstellt, ist noch nicht klar. Nachdem der kanadische Bahntechnikhersteller Bombardier am Montag die Schliessung seiner Werke in Ostdeutschland und Grossbritannien bekannt gab, sind die Aussichten des Bombardier-Werks in Pratteln BL auf den Neigezug-Auftrag gestiegen.

Bombardier hat Pratteln als einen seiner sieben Hauptstandorte für die Endmontage bestimmt. Villeneuve VD wird als spezialisierter Standort aufgeführt.

swissinfo und Agenturen

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