
Führungswechsel bei Zeiss Meditec – Prognose bleibt
WEIMAR/JENA (awp international) – Wechsel an der Spitze des Jenaer Medizintechnik-Konzerns Carl Zeiss Meditec : Der 46 Jahre alte Physiker Ludwin Monz übernahm am Donnerstag nach der Hauptversammlung des Unternehmens in Weimar das Ruder von Michael Kaschke. Der 52-Jährige wechselt zurück an die Spitze des Aufsichtsrats des TecDAX-Unternehmens. Gleichzeitig bekräftigte der Vorstand die Prognose für dieses Jahr.
Kaschke hatte das Medizintechnik-Unternehmen seit Juli 2008 gemanagt und für eine Neuausrichtung und stabiles Wachstum gesorgt. Er ist gleichzeitig Finanzvorstand der baden-württembergischen Mutter, dem Elektronik- und Optikkonzern Carl Zeiss (Oberkochen). Monz gehört dem Meditec-Vorstand seit Herbst 2007 an. Er werde den auf «nachhaltiges Wachstum ausgerichteten Weg fortsetzen».
MARKTANALOGES WACHSTUM ERWARTET
Er war bisher für den grössten Geschäftsbereich Augenheilkunde verantwortlich, der unter anderem Geräte zur Operation des Grauen Stars anbietet. Zuvor hatte Monz, der seit 1994 für die Zeiss-Gruppe arbeitet, die Geschäftseinheit Mikrochirurgie geleitet. Carl Zeiss Meditec hatte in dem Ende September abgeschlossenen Geschäftsjahr trotz Krise einen Umsatzanstieg von 600,2 Millionen auf 640,1 Millionen Euro verbucht. Der Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) verbesserte sich von 68 auf 76 Millionen Euro. Das Unternehmen beschäftigt etwa 2100 Mitarbeiter.
Bei der Hauptversammlung sagte Kaschke: «Wir erwarten ein Umsatzwachstum, das mindestens dem Wachstum der Märkte entspricht: also nach heutiger Sicht je nach Segment und Region zwischen 0 Prozent und 5 Prozent.» Für das vergangene Geschäftsjahr will Zeiss Meditec insgesamt 14,6 Millionen Euro als Dividende an die Aktionäre ausschütten – ein Drittel des Gewinns und erneut 0,18 Euro pro Anteilsschein.
Daniel Bauer von der Schutzgemeinschaft der Kapitalanleger bezeichnete Zeiss Meditec als «solides Unternehmen mit einer guten finanziellen Basis», kritisierte aber die Dividendenpolitik. «Wir erwarten eigentlich eine Ausschüttung von 40 bis 60 Prozent des Gewinns», sagte er. Der Vorstand kündigte an, weiter nach Übernahmekandidaten Ausschau zu halten, um das eigene Sortiment zu ergänzen./ro/DP/edh