
Grünes Licht für Rheinkraftwerk Reckingen bis ins Jahr 2080

Das Kraftwerk Reckingen am Rhein an der schweizerisch-deutschen Landesgrenze verfügt über eine bis ins Jahr 2080 dauernde Konzession. Das Eidgenössische Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Umwelt (Uvek) erneuerte die Konzession.
(Keystone-SDA) Als Grenzkraftwerk am Hochrhein im Kanton Aargau benötige das Kraftwerk neben der Schweizer Konzession auch eine inhaltlich abgestimmte deutsche wasserrechtliche Zulassung, teilte die Bundeskanzlei am Montag weiter mit. Dies ist eine Folge der staatsvertraglichen Regelung aus den Jahren 1879 und 1929.
Das Regierungspräsidium Freiburg im deutschen Bundesland Baden-Württemberg stellte diese Zulassung ebenfalls am Montag aus. Die Kraftwerk Reckingen AG (RKR) betreibt am Rhein ein Wasserkraftwerk mit einer installierten Leistung von 38 Megawatt. Die wasserrechtliche Bewilligung lief am 10. Oktober 2020 aus.
Ausbau geplant
Mit der neu erteilten wasserrechtlichen Erlaubnis ist das Recht verbunden, durch einen Turbinenumbau die Ausbauwassermenge auf 600 Kubikmeter pro Sekunde zu erhöhen, wie es beim Regierungspräsidium Freiburg hiess.
Auf diese Weise könne die installierte Leistung auf rund 40 Megawatt gesteigert werden. Die Erzeugung von jährlich rund 240 Gigwattstunden CO2-freien Strom sei gesichert.
Der grenzüberschreitende Austausch setzt sich gemäss Angaben des Regierungspräsidiums fort in der Umsetzungs- und Bauphase für die Umweltmassnahmen. Eine international besetzte ökologische Begleitkommission werde die Detailplanung, Umsetzung und später die Funktionskontrolle der Umweltmassnahmen begleiten.
In dieser seien neben den deutschen und Schweizer Behörden und dem Kraftwerksunternehmen auch Umweltorganisationen und die betroffenen Gemeinden aus beiden Staaten vertreten.
Wechselvolle Vergangenheit
Der Kanton Aargau hatte im Jahr 2020 auf den sogenannten Heimfall verzichtet. Er verkaufte sein Aktienpaket im Wert von 24 Millionen Franken an die staatseigene AEW Energie AG.
Das Kraftwerk Reckingen wurde zwischen 1938 und 1941 erbaut, obwohl die Konzessionen schon 1928 erteilt worden war. Zuerst betrieb die Lonza das Werk. Eine Sprengung durch die Wehrmacht im Zweiten Weltkrieg konnte knapp verhindert werden.
Weil sich das Kraftwerksgebäude auf badischer Seite beim Ortsteil Reckingen der Gemeinde Küssaberg befindet, wird für die Schreibweise ein «ck» verwendet. Die Gemeinde am gegenüberliegenden Schweizer Rheinufer nennt sich Rekingen.