Kanton Bern führt 2026 neue Tarife für pflegende Angehörige ein
Der Kanton Bern führt kommendes Jahr neue Tarife für die Entschädigung von pflegenden Angehörigen ein. Damit will der Regierungsrat finanzielle Fehlanreize für Spitex-Organisationen reduzieren.
(Keystone-SDA) Ab dem 1. Januar steuert der Kanton 14.50 Franken an jede geleistete Pflegestunde von angestellten, pflegenden Angehörigen bei, wie der Regierungsrat am Donnerstag mitteilte. Damit werde die «exzessive Marge» reduziert und sichergestellt, dass der Kantonsbeitrag die effektiven Kosten decke.
Hintergrund ist ein wachsender Markt von Spitex-Organisationen, die sich auf die Anstellung pflegender Angehöriger spezialisieren. Die Unternehmen erhalten für die Leistungen der Angehörigen derzeit bis zu 78.70 Franken pro Stunde vergütet, wovon die Angehörigen oft nur knapp die Hälfte erhalten.
Diese Vergütung tragen unterschiedliche Stellen, wie es in der Mitteilung weiter hiess: Die zuständige Krankenkasse übernimmt 52.60 Franken pro Pflegestunde, die öffentliche Hand die Restkosten abzüglich einer allfälligen Beteiligung der Patientin oder des Patienten. Der neue Tarif wird in der Verordnung über die sozialen Leistungsangebote festgeschrieben.