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Karadzic will sich seinen Pflichtverteidiger selbst aussuchen

(Keystone-SDA) Den Haag – Der frühere bosnische Serbenführer Radovan Karadzic will sich seinen Pflichtverteidiger selbst aussuchen dürfen. Er rief das UNO-Tribunal in Den Haag auf, ihm eine Liste mit möglichen Verteidigern vorzulegen.
Zudem forderte der 64-Jährige von den Richtern, gegen die Entscheidung, eine Pflichtverteidigung für ihn zu bestimmen, Rechtsmittel einlegen zu dürfen. Dies geht aus einem entsprechenden Dokument hervor, das sein juristischer Berater Marko Sladojevic der Nachrichtenagentur AFP zukommen liess. Sollten die Richter ihm erlauben, Rechtsmittel einzulegen, hätte er dafür sieben Tage Zeit.
Der mutmassliche Kriegsverbrecher Karadzic steht seit Ende Oktober vor Gericht und wollte sich dort selbst verteidigen. Da er den Prozess jedoch boykottiert, entschied das Tribunal in der vergangenen Woche, einen Pflichtverteidiger zu berufen.
Die Kammer vertagte den Prozess zugleich auf März 2010, um der Verteidigung Gelegenheit zum Studium der Prozessunterlagen zu geben. Der Ex-Serbenführer ist wegen Völkermordes, Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit im Bosnienkrieg von 1992 bis 1995 angeklagt.

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