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Labour fordert Einsetzung eines Ermittlungsrichters in Abhörskandal

(Keystone-SDA) Im Abhörskandal um die britische Boulevardzeitung «News of the World» verstärkt die Opposition den Druck auf die Regierung von Premierminister David Cameron. Die Labour-Partei forderte die sofortige Ernennung eines Ermittlungsrichters zur Untersuchung der Affäre.

Der kulturpolitische Sprecher der Partei, Ivan Lewis, sagte am Samstag, angesichts der bevorstehenden Schliessung der Zeitung, die am Sonntag zum letzten Mal erscheint, müssten alle dokumentarischen Beweise, einschliesslich Dateien und E-Mails, dringend gesichert werden.

Zuvor hatte die Zeitung «The Guardian» berichtet, die Polizei untersuche, ob beim Boulevardblatt Millionen interner E-Mails gelöscht wurden. Eine Sprecherin des zum Medienimperium von Rupert Murdoch gehörenden Zeitungsverlages News International bezeichnete den Bericht als «Quatsch».

Murdoch in London erwartet

Der Murdoch-Konzern hatte am Donnerstag die Einstellung der «News of the World» angekündigt und damit die Konsequenzen aus dem Skandal gezogen. Die Ankunft Murdochs in London wurde für Sonntag erwartet. Der Konzernchef fürchtet unter anderem um die millionenschwere Übernahme des britischen Senders BSkyB, um die er sich seit langem bemüht.

Mitarbeiter des Blatts sollen die Telefone von Prominenten, Angehörigen von Verbrechensopfern sowie Hinterbliebenen getöteter Soldaten gehackt haben. Scotland Yard zufolge könnten die Telefone von bis zu 4000 Menschen angezapft worden sein.

Die Abhöraffäre schwelt bereits seit Jahren; dass jedoch auch die Telefone von Angehörigen von Verbrechensopfern sowie Hinterbliebenen getöteter Soldaten abgehört wurden, wurde erst in den vergangenen Tagen bekannt.

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