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Adrian Knup wird Manager der Schweizer Nati

Adrian Knup, das neue "Scharnier" zwischen Köbi Kuhn und seinen Spielern. Keystone

Adrian Knup wird ab 1. Juli Teammanager der Schweizer Fussball-Nationalmannschaft. Der Basler gehört zu einer vierköpfigen Kerngruppe, die Nati-Trainer Köbi Kuhn unterstützt.

Die Neuerung nach dem erfolgreichen Modell des deutschen Verbandes soll eine optimale Vorbereitung der Euro 2008 in der Schweiz ermöglichen.

Die Nationalmannschaft soll breiter abgestützt werden. Die Aufgebote werden künftig in einer Kerngruppe um Köbi Kuhn und den neuen Teamberater Adrian Knup diskutiert. Knup wird seine Arbeit am 1. Juli aufnehmen. Diese Neuerungen hat der Schweizerische Fussballverband am Freitag in Bern bestätigt.

Bereits vor einigen Tagen war durchgesickert, dass der im In- wie im Ausland sehr erfolgreiche ehemalige Stürmer neue rechte Hand des nicht immer glücklich agierenden Kuhn werden soll.

Zur Kerngruppe werden neben Kuhn und Knup auch der bisherige Nationalmannschafts-Delegierte Ernst Lämmli, Philippe Ebneter sowie Hansruedi Hasler gehören. Letzterer wird vom Technischen Direktor des Verbandes zum Koordinator und Stabchef ernannt.

Bindeglied

In der Kerngruppe soll Knup “die Fussballer-Sprache einbringen” und für die Nationalspieler soll er erster Ansprechpartner sein. Auch wird er eine Datenbank über die einzelnen EM-Kanditaten führen.

40 Spieler umfasst das Sichtungskader, das der Verband mit Blick auf die Europameisterschaft in einem Jahr im eigenen Land intensiv im Auge haben will.

Kuhn sowie alle Trainer der Nachwuchs-Auswahlen werden diese Spieler genau beobachten und den Nationaltrainer über ihre Entwicklung informieren.

Den Deutschen abgeschaut

Noch nicht im Sichtungskader ist Blaise N’Kufo, doch schliesst Kuhn eine Rückkehr des Stürmers, der momentan bei Twente Enschede in Holland Tor um Tor schiesst, explizit nicht mehr aus.

Mit der Schaffung der Kernteams kopiert der Schweizer Fussballverband das deutsche Modell, das der damalige Bundestrainer Jürgen Klinsmann vor der letztjährigen Weltmeisterschaft an der Spitze der deutschen Nationalmannschaft eingeführt hatte.

Die Ernennung des ehemaligen deutschen Goalgetters Oliver Bierhoff als “Scharnier” zwischen dem Coach und den Spielern hat sich bestens bewährt und trug wesentlich zum erfrischenden und erfolgreichen Auftritt der Deutschen an der WM vor eigenem Publikum bei.

Ruhe in Vorbereitung bringen

Die Neustrukturierung an der Spitze der Schweizer Nationalmannschaft drängte sich aus mehreren Gründen auf. Einerseits agierte das Kuhn-Team in den letzten Vorbereitungsspielen erfolglos.

Andererseits bewies Köbi Kühn in Sachen Personalentscheide und deren Kommunikation wenig Fingerspitzengefühl. Vor allem Kuhns Ausbootung des bisherigen Nationalmannschafts-Captains Johann Vogel sorgte in der Öffentlichkeit für Unruhe.

Turbulenzen entstanden aber auch innerhalb seines Teams. Kuhn hatte es für nicht nötig befunden, den langjährigen Spielführer vorgängig über dessen Verabschiedung aus der Schweizer Nati zu informieren.

swissinfo und Agenturen

Knup stürmte für folgende Klubs:
1986-1988 FC Basel
1988-1989 FC Aarau
1989-1992 FC Luzern
1992-1994 VfB Stuttgart
1994-1996 Karlsruher
1996-1996 Galatasaray (Türkei)

Am Donnerstag wurde der FC Zürich Schweizer Fussballmeister. Tausende von Fans feierten den zweiten Titel ihrer Mannschaft in Folge mit einer friedlichen Freinacht.

In Basel, das die Meisterschaft auf dem zweiten Platz beendete, herrschte dagegen Katerstimmung. Der Barfüsserplatz blieb leer.

Adrian Knup wurde am 2. Juli 1968 geboren.

Der Basler trug 48 Mal das Trikot der Schweizer Nationalmannschaft und war unter Trainer Roy Hodgeson in den 1990er-Jahren mit 26 Treffern Torschütze vom Dienst.

Höhepunkte waren die WM 1994 in den USA und die Europameisterschaft 1996 in England.

Der Schweizerische Fussballverband (SFV) will seine Sportart in Schweizer Schulen noch populärer machen.

Das Projekt “Fussball macht Schule” soll Fussball im Unterricht der Schweizer Grundschulen verankern.

Bis zur Euro 2008 organisiert der Verband Events an 40 Schulen in der ganzen Schweiz, u.a. mit den Stars Tranquillo Barnetta und Martina Moser (Frauen-Nati).

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