
Aids-Hilfe Schweiz erweitert Beratungsangebot
Die Aids Hilfe Schweiz (AHS) bietet für Schwule und Bisexuelle eine interaktive Beratung auf Internet an. Aids müsse auch in der Schweiz weiter thematisiert werden, sagte AHS-Geschäftsleiterin Ruth Rutmann (Bild) am Donnerstag (25.11.) vor den Medien.
Die Aids-Hilfe Schweiz (AHS) bietet für Schwule und Bisexuelle eine anonyme, interaktive Beratung auf Internet an. Obwohl Aids von der öffentlichen Traktandenliste verschwunden sei, dürfe das Problem auch die Schweiz nicht kalt lassen, sagte AHS-Geschäftsleiterin Ruth Rutmann (Bild) am Donnerstag (25.11.) an einer Medienorientierung in Bern.
Unter “http://www.drgay.ch” können Schwule und Bisexuelle Fragen zu Homosexualität und HIV/Aids-Prävention stellen. In der seit Mitte Juli laufenden Pilotphase wurden bereits 130 Anfragen auf diesem Weg gestellt. Die meisten hätten sich auf den Themenbereich “Safer Sex” bezogen, sagte DrGay- Internet- Redaktor Pascal Moret. Die meisten Anfragen seien von 15- bis 20-Jährigen gestellt worden. Schwule und Bisexuelle, die sich mit ihrer sexuellen Identität wohl fühlten, würden die Regeln des Safer Sex häufiger anwenden als solche, für die Homosexualität ein Problem darstelle, sagte Moret. Deshalb soll DrGay einerseits klare Informationen zu sicherem Geschlechtsverkehr liefern, andererseits einen offenen Dialog über die sexuelle Ausrichtung und die Beziehungen mit Sexualpartnern ermöglichen.
Die AHS bietet neben DrGay unter “http://www.aids.ch” eine weitere Online-Beratung für medizinische Probleme sowie Anfragen zu Sozialversicherungen und Recht an. Diese Site wird am nächsten Welt-Aids-Tag vom 1. Dezember ein Jahr in Betrieb sein. Spitzenreiter der Anfragen waren hier medizinische Probleme. Die meisten Fragen bezogen sich laut Alain L’Allemand auf die Übertragungsgefahr des HI-Virus. Dabei sei Oralverkehr das Hauptthema. Weitere Fragen betrafen die möglichen Anzeichen einer HIV-Infektion und den HIV-Test.
Das Fazit aus den medizinischen Anfragen sei, dass das Thema HIV/Aids weiterhin präsent sei, hiess es an der Medienorientierung weiter. Die eigene Betroffenheit wecke den Wunsch nach Wissen. Weniger über Internet wurden Rechtsfragen gestellt. Der Grund liege in der Komplexität dieser Fragestellungen.
Nach Angaben der Aids Hilfe Schweiz infizieren sich in der Schweiz pro Tag noch immer zwei bis drei Menschen mit HIV. Zwei bis vier Erkrankte würden pro Monat sterben. Dies trotz jahrelanger Präventionsarbeit und den seit 1996 vorhandenen wirksameren Medikamenten. Auch weltweit – so die AHS weiter – zeige sich ein düsteres Bild. 33 Millionen Menschen lebten mit HIV oder Aids. Im letzten Jahr hätten sich täglich 16’000 Personen neu infiziert, und es seien täglich 7’000 Menschen an Aids gestorben.
SRI und Agenturen

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