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Bern verurteilt Anschlag auf Bali

Trümmer und Zerstörung in Kuta. Keystone Archive

Beim schlimmsten Bombenanschlag in der Geschichte Indonesiens kamen auf Bali gegen 200 Menschen ums Leben. Darunter auch mindestens eine Schweizerin.

Das Aussenministerium rät von Reisen nach Indonesien ab.

Noch immer lässt sich das genaue Ausmass der Explosiionen nicht beziffern: Vermutlich starben gegen 200 Menschen, über 330 wurden zum Teil schwer verletzt. Bei den meisten Toten handelt es sich um Australier und andere westliche Touristen.

Die indonesische Polizei konnte noch keine abschliessenden Opferzahl nennen. Aus den Trümmern würden weiterhin Leichen geborgen; deren Identifizierung sei sehr schwierig, da viele Leichen vollständig verkohlt seien, sagte ein Polizeisprecher.

Gezielter Terroranschlag

Kurz nach 23 Uhr Ortszeit waren am Samstag in dem beliebten Urlaubsort Kuta, einem Stadtteil von Balis Hauptstadt Denpasar, Sprengsätze vor zwei gut besuchten Discotheken explodiert. Zumindest eine der Bomben war in einem Auto versteckt, das vor einem der Clubs geparkt war.

Die australische Regierung sprach von einem gezielten Terroranschlag gegen westliche Urlauber. Augenzeugen berichten von einem völligen Chaos nach den Anschlägen. Die Detonation habe ein fünf Meter grosses Loch in die Strasse gerissen.

Schweizer Opfer

Die Bombenexplosion auf Bali hat auch mindestens ein Schweizer Todesopfer gefordert, eine junge Frau. Zwei Schweizer wurden schwer, drei weitere leicht verletzt.

Die beiden Schwerverletzten wurden von der Schweizerischen Rettungsflugwacht (Rega) am Unglücksort medizinisch versorgt und befinden sich in Singapur, auf dem Rücktransport. Die drei Leichtverletzten seien am Unglücksort ambulant behandelt worden, führte Honorarkonsul Jon Zürcher weiter aus.

Bei den Zahlen handle sich um eine vorläufige Bilanz, so Muriel Berset Kohen, die Sprecherin des Schweizer Aussenministeriums (EDA).

Das EDA hat die Angehörigen der betroffenen Schweizer kontaktiert. Honorarkonsul Zürcher stehe in ständigem Kontakt mit den lokalen Behörden und versuche, sich in den Spitälern einen Überblick zu verschaffen.

Schweizer Regierung verurteilt Anschlag

Der Schweizer Bundespräsident Kaspar Villiger sandte ein Beileidstelegramm an die Behörden Indonesiens. Aussenminister Joseph Deiss bezeichnete den Bombenanschlag als abscheuliches Verbrechen und verurteilte ihn aufs Schärfste.

Deiss erwartet, dass die Täter schnell gefasst und mit aller Strenge zur Rechenschaft gezogen würden. Den Angehörigen der Opfer sprach Deiss sein tiefes Beileid aus.

Die Schweizer Botschaft in Jakarta hat einen Mitarbeiter zur Verstärkung nach Bali geschickt. Das EDA hat nach dem Anschlag seine Reisehinweise geändert und rät für nicht dringende Fälle von Reisen nach Indonesien ab.

swissinfo und Agenturen

Bombenanschlag auf indonesischer Touristen-Insel Bali

Gegen 200 Tote, davon eine Schweizerin

Über 330 Verletzte, davon mindestens 5 Schweizer

Niemand bekannte sich zum Anschlag.

Bundesrat verurteilt das Attentat als «abscheuliches Verbrechen»

Bali, die Insel der Götter, ist die wichtigste Feriendestination Indonesiens.

Jährlich verzeichnet die Insel mehr als 5 Mio. Feriengäste.

Schweizer Reiseveranstalter haben ihre Reisen nach Bali nach dem Anschlag eingestellt.

Indonesien ist der bevölkerungsreichste muslimische Staat der Welt.

Bali selber hat jedoch eine mehrheitlich hinduistische Bevölkerung.

Die Insel Bali wurde bislang von Attentaten verschont, nicht aber Indonesien.

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