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Eindringlicher Appell des IKRK

Das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) hat sehr besorgt auf mögliche Folgen des Kriegs gegen Irak reagiert.

Priorität müsse der Schutz der Opfer haben, betonten die Veranwortlichen

Das IKRK sei sehr besorgt über die humanitären Folgen der gegenwärtigen feindlichen Auseinandersetzungen, sagte IKRK-Präsident Jakob Kellenberger am Donnerstagmorgen in Genf.

Das IKRK sei bereit zu einem unabhängigen und unparteiischen humanitären Einsatz in Irak. Es zähle daher auf die Konfliktparteien, ihm den Zugang zu allen Personen zu gewähren, die Schutz und Hilfe benötigten.

Appell an Kriegsparteien

Das IKRK habe an die Kriegsparteien appelliert, das humanitäre Völkerrecht zu respektieren, sagte Kellenberger. Dessen wichtigste Regel sei die Unterscheidung zwischen Zivilpersonen und Kämpfenden und das Verbot, Zivilisten anzugreifen.

Verwundete müssten geschützt werden, in Gefangenschaft gehaltene Kombattanten dürften nicht misshandelt und müssten gemäss den Genfer Konventionen als Kriegsgefangene behandelt werden.

Das IKRK erinnerte zudem alle Unterzeichner der Genfer Konvention an ihre Verpflichtung, das humanitäre Völkerrecht nicht nur zu respektieren, sondern sich auch für dessen Einhaltung durch andere einzusetzen.

Hauptziel müsse sein, die Folgen des Krieges für alle, die nicht oder nicht mehr an den kriegerischen Handlungen beteiligt sind, zu mildern sowie ihr Leben und ihre physische Integrität zu schützen, sagte Kellenberger.

Der IKRK-Präsident erinnerte zudem daran, dass das humanitäre Völkerrecht “Waffen, die unterschiedslos treffen und/oder unnötiges Leiden verursachen sowie chemische und biologische Waffen” verbietet. Das IKRK forderte die Kriegsparteien zudem auf, keine Atomwaffen zu verwenden.

Respekt der Embleme

Das IKRK habe von den Kriegsparteien die Zusicherung erhalten, dass seine Mission in Irak akzeptiert werde, sagte Kellenberger weiter. Er erinnerte auch daran, dass die Embleme des Roten Kreuzes und Roten Halbmondes respektiert werden müssten.

Das IKRK liefert Material, damit Spitäler und die Wasserversorgung in den verschiedenen Städten funktionsfähig bleiben. Die Organisation kann gegenwärtig 150 000 intern Vertriebene unterstützen. Sie verfüge über zehn ausländische Delegierte sowie mehr als 100 lokale Angestellte, sagte Kellenberger.

swissinfo und Agenturen

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