Fahndungserfolg: Tötungsversuch an Mädchen aus Le Landeron aufgeklärt
Der Tötungsversuch an einem neunjährigen Mädchen aus Le Landeron (Kanton Neuenburg) am Donnerstag (10.02.) in Effingen (Kanton Aargau) ist geklärt. Ein 23-jähriger Schweizer aus dem Kanton Bern hat die Gewalttat gestanden.
Der Tötungsversuch an einem neunjährigen Mädchen am Donnerstagabend (10.02.) in Effingen (Kanton Aargau) ist geklärt. Ein 23-jähriger Schweizer aus dem Kanton Bern hat die Gewalttat gestanden. Das Verbrechen konnte dank eines Hinweises aus der Bevölkerung rasch aufgeklärt werden.
Eine Frau hatte am Donnerstagnachmittag gegen 15.30 Uhr gesehen, wie ein Mann das sich wehrende Mädchen in Le Landeron (Kanton Neuenburg) in ein parkiertes Auto gezerrt und in rasendem Tempo davongefahren war. Dabei hatte sie sich die Autonummer eingeprägt und ihre Beobachtung am Freitag (11.02.) der Neuenburger Kantonspolizei mitgeteilt.
Dank dieses Hinweises konnte der Täter am Freitagabend um 18.45 Uhr an seinem Wohnort in Aarwangen BE verhaftet werden. Noch in den Abendstunden wurde er der Aargauer Kantonspolizei nach Aarau überführt, wie der Chef der Aargauer Kriminalpolizei, Urs Winzenried, am Samstag (12.02.) an einer Medienkonferenz erklärte.
In der polizeilichen Einvernahme habe der 22-jährige Schweizer die Entführung und die versuchte Tötung in groben Zügen gestanden, sagte Winzenried. Als Tatmotiv habe der Täter die Befriedigung sexueller Wünsche angegeben.
Der 23-jährige Schweizer hatte sich am Donnerstag das Auto seiner Freundin ausgeliehen und war damit ziellos in die Westschweiz gefahren. Als er zufällig in Le Landeron vorbei kam und auf der Strasse ein ihm völlig unbekanntes Mädchen entdeckte, entschloss er sich laut Polizeiangaben spontan, das Kind zu entführen.
Auf der Fahrt in den Kanton Aargau fesselte er das Mädchen an den Händen und klebte ihm mit Klebeband den Mund zu. Im sogenannten Kästhal in Effingen (Kanton Aargau) stoppte der Täter das Fahrzeug auf einem Waldweg und nahm an dem Kind schwere sexuelle Handlungen vor.
Aus Angst, das Kind könnte ihn später identifzieren, strangulierte er das Mädchen bis zur Bewusstlosigkeit. Als es bewusstlos war, nahm er den leblosen Körper und legte diesen etwas Abseits des Weges auf den Waldboden. Ohne sich weiter um sein Opfer zu kümmern, fuhr er zurück an seinen Wohnort.
Laut Winzenried hat das Mädchen die Strangulation nur zufällig und mit sehr viel Glück überlebt. Als es später das Bewusstsein wieder erlangte, lief es einem Licht entgegen und gelangte schliesslich zu einem Bauernhof, wo es gegen 19.00 Uhr von der Bäuerin in verstörtem Zustand entdeckt wurde.
Beim Täter handelt es sich laut Polizeiangaben um einen 23-jährigen Schweizer, der in der Region Aarau aufgewachsen ist. In Polizeikreisen ist er kein Unbekannter. Wegen Einbruchdiebstählen hatte er bereits eine über einjährige Haftstrafe abgesessen. Erst vor kurzer Zeit hatte er den Wohnsitz nach Aarwangen BE verlegt.
Wie die Polizei weiter mitteilte, war der Entführungsort Le Landeron vom Täter rein zufällig ausgewählt worden. Nicht zufällig sei jedoch der Tatort in Effingen. Der Täter habe sich in diesem Gebiet gut ausgekannt.
Die Ermittlungen würden in den nächsten Tagen mit Hochdruck weiter geführt, betonte Winzenried. Insbesondere soll abgeklärt werden, ob der Täter bereits früher ähnliche Delikte begangen hat.
SRI und Agenturen

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