
G8-Gipfel: Zusammenarbeits-Abkommen unterzeichnet

Die Schweiz und Frankreich haben das Abkommen über die Zusammenarbeit für den G8-Gipfel in Evian von Anfang Juni unterzeichnet.
Zentraler Aspekt der Zusammenarbeit ist die Sicherheit für das hochrangige Treffen im Kurort Evian an den französischen Gestaden des Genfersees.
Das Abkommen regelt die Zusammenarbeit von Polizei, Grenzwächtern und Militärs während des Gipfels in grossen Zügen.
Neben den rechtlichen Grundlagen für die Kooperation zwischen der Schweiz und Frankreich enthält das Abkommen aber auch die Verpflichtung Frankreichs, sich mit bis 18 Mio. Franken an den Sicherheitskosten der Schweiz zu beteiligen.
Das Abkommen war vom Schweizer Parlament trotz Kritik von links und rechts klar angenommen worden.
Gesperrter Luftraum
Der G8-Gipfel findet zwischen dem 1. und 3. Juni im französischen Evian am Genfersee statt. Viele der Staatschefs werden via Genf anreisen und auch in Schweizer Hotels übernachten.
Frankreich und die Schweiz stellen je 6000 Polizisten, die für die Sicherheit des G8-Gipfels sorgen sollen. Am Montag hatte sich Bundespräsident Pascal Couchepin überzeugt gezeigt, dass man die Sicherheit der Gipfelteilnehmer und Gäste werde garantieren können.
Der Lufftraum über dem Genfersee wird für die Zeit des Gipfels gesperrt. Die Autobahn Lausanne-Genf soll hingegen offen bleiben. Beim Schiffsverkehr gibt es geringe Einschränkungen.
Das Warten auf die Globalisierungs-Kritiker
Für die gesamte Genfersee-Region erwartet die Schweiz während der Gipfel-Tage zudem bis 300’000 Demonstrierende und Globalisierungs-Kritiker. Wobei diese Schätzung nach Angaben der Behörden eine «Fehlermarge» von rund 200’000 beinhaltet.
Diese Schätzung stütze sich auf die Erfahrungen aus Genua. Dort hatten im Juli 2001 mehrere hunderttausend Globalisierungsgegner gegen das Treffen der sieben grössten westlichen Industrienationen (USA, Japan, Deutschland, Frankreich, Grossbritannien, Italien, Kanada) und Russland demonstriert.
Genf liegt zentral, Auffahrtswochenende
Rafael Rebord von der Genfer Kantonspolizei schätzt, dass die zentrale Lage von Genf und das Auffahrtswochenende für Andrang sorgen werde. Die Grosskundgebung gegen den Gipfel und der geplante Gegengipfel im «Village alternatif» sollen aber auf französischen Boden stattfinden.
In der Schweiz werden die zahlreichen Delegationen von Schwellen- und Entwicklungsländern residieren, die Frankreichs Präsident Jacques Chirac ebenfalls eingeladen hat. Dies trägt zur Komplexität des Sicherheitsdispositivs bei. In Lausanne werden die Hotels, in denen diese Delegationen untergebracht sind, sicherheitsmässig abgeriegelt, so wie auch Lausannes Hafen Ouchy.
Couchepin trifft Bush
Am Rande des G8-Gipfels wird der Schweizer Bundespräsident Pascal Couchepin mit US-Präsident George W. Bush zusammentreffen. Das Treffen vom 1. Juni soll auf dem Flughafen Genf-Cointrin stattfinden, wie der Sprecher Couchepins bekannt gab.
Auf Einladung der G8-Staaten werde Couchepin zudem auch an Gesprächen in Evian teilnehmen.
swissinfo und Agenturen

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