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Hat Sie der Wokeismus zum Parteiwechsel bewegt – und warum?

Gastgeber/Gastgeberin May Elmahdi Lichtsteiner

In einer Nachwahlbefragung war “Wokismus” der am häufigsten genannte Grund für einen Parteiwechsel bei den Parlamentswahlen in der Schweiz. Was stört Sie am Gender-Diskurs und der Woke-Debatte? Oder warum stehen Sie im Gegenteil dafür ein?

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Apricot-Lac-d`Emosson
Apricot-Lac-d`Emosson

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Hanfwarenhaus
Hanfwarenhaus

Ich bin zwar ein alter (na ja) weisser Mann und habe trotzdem keine Probleme mit "Wokismus" Unsere Gesellschaft sollte sich wirklich mit den wichtigen Problemen unserer zeit befassen. Aber dafür müsste man(n), (ok nicht nur Männer) aus seiner/ihrer Komfortzone heraus.......

مي المهدي
مي المهدي SWI SWISSINFO.CH
@Hanfwarenhaus

Vielen Dank für Ihren Kommentar! Welche konkreten wichtigen Probleme unserer Zeit halten Sie für besonders dringlich?

Michelle Hufschmid-Lim
Michelle Hufschmid-Lim

Die beiden Kommentare von Männern sind symptomisch für die schlimmen Zustände in unserer Gesellschaft, in der fundemental der Respekt vor Frauen und gerade jungen Frauen, fehlt. Die Themen, die so respektlos unter 'Woke' zusammengefasst werden, sind oft gerade Prioritäten für junge Frauen wie mich. Aber für unsere Anliegen fehlt jeglicher Respekt. Die beiden Kommentare, der gemässigte Linke René Edward Knupfer und Herr Erdogan Akin, der von all dem, was mir in der Welt am meisten am Herzen liegt, den Stolz der christlich abendländischen Kultur geraubt sieht, sind symptomatisch dafür. Fanatisch, idealistisch, weltverbessernd. Mitnichten. Pragmatisch, realistisch, lösungsorientiert. Aber das Bewusstsein und der Respekt für unsere Lebensrealität fehlt dermassen, dass unsere Anliegen und Probleme mit Füssen getreten werden. Es ist schwierig für mich als linke Feministin mit Leuten zu diskutieren, die so abwertend über meine Werte sprechen, während von mir natürlich erwartet wird, dass ich ihnen mit Respekt begegne.

Erdogan Akin
Erdogan Akin
@Michelle Hufschmid-Lim

Sehr geehrte Frau Hufschmid- Lim,

ich bedanke mich für Ihre offenen Worte und Ihre Haltung zu den Beiträgen.
Glaube auch dass wir nur so in einer offenen Debatte weiterkommen. Ich fühle mich durch Ihre Vorwürfe nicht angegriffen, denn das muss ich als ein demokratischer Bürger aushalten.

Erdogan Akin

مي المهدي
مي المهدي SWI SWISSINFO.CH
@Michelle Hufschmid-Lim

Vielen Dank für Ihren Beitrag!
Es ist bedauerlich, dass Sie sich in unserer Diskussion nicht respektiert fühlen. Ein offener und ehrlicher Dialog ist nur möglich, wenn alle Seiten sich gegenseitig zuhören und die Perspektiven anderer respektieren, auch wenn sie nicht übereinstimmen.
Ich glaube aber, dass die Verweigerung des Dialogs keine Lösung ist.
Ich lade Sie zum Austausch ihrer Argumente mit unserer Leserschaft herzlich ein, weil wir durch einen respektvollen Dialog und den Willen, voneinander zu lernen, eine Gesellschaft schaffen können, die die Vielfalt der Erfahrungen und Hintergründe als Stärke sieht und eine gemeinsame Lösung finden kann.

Emmentaler
Emmentaler
@Michelle Hufschmid-Lim

Frau Hufschmid-Lim,
Ich bin in der Schweiz geboren und habe da drei mal gewohnt mit total 33 Jahren. Dann 10 Jahre in Afrika und seit 34 Jahren in den USA. Hier habe ich eine Firma von null auf gegruendet, die heute ca. 75 Mitarbeiter hat. 'Wokeismus' ist fuer mich kein Thema. Religion und Politik auch nicht, da ich die Leute nach ihrem Beitrag an der Gesellschaft messe. Fuer mich sind Frauen ebenbuertig den Maennern. Was haben Sie bis jetzt geleistet und der Gesellschaft beigetragen?

Erdogan Akin
Erdogan Akin

Auch wenn ich in Deutschland lebe möchte ich mich kurz mit einem Kommentar zu Ihrem wertvollen Beitrag melden.
Ich denke Woke- Wahn treibt die bodenständigen Leistungsträger einer Gesellschaft in die Arme konservativer Parteien. Woke ist meiner Meinung eine fanatische und idealistische und weltverbessende Sichtweise auf die Gesellschaft. Sie will uns in ihrer schrecklich arroganten Form lenken und ja zum Glück zerbricht diese überflüssige Modeerscheinung, scheinbar gerade in wohlhabenden Gesellschaften. Das einzig schwache Argument dieser Woke Treiber ist der Veränderungsunwille einer Gesellschaft.
Ihre ach so moderne Weitsicht mit starken Worten wie Zeitenwende haben uns in Deutschland eine stark abkühlende Wirtschaft und gespaltene Gesellschaft beschert. Die Mehrheit der deutschen lehnt es inzwischen Berlin Mitte Lebensgewohnheiten ab. Zwei wichtige Landtagswahlen haben das was ich hier schreibe erdrutschartig und erwartungsgemäß bestätigt. Es stehen noch wichtige bevor und wir werden das was Sie gerade in der Schweiz erleben, auch hier in Deutschland erleben. Leider kann man große und schwerwiegende Fehlentscheidungen auch der Vorregierung Merkel kaum korrigieren. Sie haben bereits große Wunden und Überforderung in der Gesellschaft erzeugt. Sie tun recht daran die Schweiz von Europa zu isolieren, Ihre Wirtschaft und Ihre Währung bleiben stabil. Da ich beruflich sehr viel in der Schweiz unterwegs bin, fasziniert mich der Stolz der Schweizer auf Ihr Land und Ihre bewahrte Kultur. Woke Wahn zerstört und raubt den Stolz einer christlich abendländischen Kultur. Daher meinen herzlichen Glückwunsch zur Wahl in der Schweiz.

مي المهدي
مي المهدي SWI SWISSINFO.CH
@Erdogan Akin

Vielen Dank für Ihren Kommentar!
Sehen Sie gar keine Notwendigkeit, die Normen an die gesellschaftlichen Entwicklungen und Realitäten anzupassen? Denn was Sie als "Woke-Wahn" beschreiben, ist für unsere Leserin Michelle Hufschmid-Lim ein Ausdruck des Strebens nach Gleichberechtigung und sozialer Gerechtigkeit.
Was wäre denn Ihrer Meinungen nach eine adäquate Lösung, um den Veränderungen in der Gesellschaft gerecht zu werden und die Herausforderungen, mit denen sich Frauen und Minderheiten konfrontiert sehen, anzuerkennen und zu beseitigen, ohne die Gesellschaft zu spalten?

René Edward Knupfer
René Edward Knupfer

Sehe mich seit jeher als kritischer Sympathisant der gemässigten Linken, verhalte mich auch bei Wahlen und Abstimmungen dementsprechend und gedenke dies auch weiterhin zu tun. Muss aber gestehen, dass mich der von Teilen der sich als progressiv Verstehenden geradezu missionarisch betriebene Woke-, Gender- und Inklusionsaktivismus und die in diesen Kreisen herrschende Cancel-Culture zunehmend nervt. Das namentlich beim Schweizer Radio- und Fernsehen mit Hingabe betriebene Gender-Gaga mit dem läppischen Rülpser vor -innen, den inflationär angewendeten Doppelnennungen, den sprachlich ebenso hilflosen wie schwerfälligen Partizipialkonstruktionen ("die studierende Person") und ähnlichem sprachlichen Unfug empfinde ich schlicht als öffentliches Ärgernis. Ich verweigere mich dieser einst von der Rechten, neuerdings aber auch im linken politischen Spektrum propagierten kulturellen Identitätspolitik. Was mich (unter anderem auch die von SP/Grünen vertretene Europapolitik) bewogen hat, bei der jüngsten Nationalratswahl 8 von insgesamt 24 Stimmen an Kandidaten ausserhalb des linken Tandems "SP-Grüne" (an die GLP) zu vergeben.

مي المهدي
مي المهدي SWI SWISSINFO.CH
@René Edward Knupfer

شكرا لك على هذه المساهمة. أنا أتفهم مخاوفك ورغبتك في خطاب سياسي بناء. التوترات التي تصفها ليست غير عادية في وقت تتطور فيه الأعراف المجتمعية والأعراف اللغوية بسرعة. برأيك كيف يمكن معالجة الاهتمامات السياسية والاجتماعية - مع التركيز على الجوهر والتطبيق العملي بدلاً من الرمزية البحتة وتوفير مساحة للنقاش البناء والنقد الذاتي؟

箴言无忌
箴言无忌
Der folgende Kommentar wurde automatisch aus ZH übersetzt.
@René Edward Knupfer

Der Awakeningism ist die Zerstörung der traditionellen westlichen Werte.

觉醒主义就是毁灭西方传统价值观。

مي المهدي
مي المهدي SWI SWISSINFO.CH
Der folgende Kommentar wurde automatisch aus AR übersetzt.
@箴言无忌

Vielen Dank für Ihren Beitrag! Können Sie bitte klarstellen, welche spezifischen Aspekte des "Wokeism" Sie für bedenklich halten und welche traditionellen westlichen Werte Ihrer Meinung nach in Gefahr sind?

Thank you for your contribution! Can you please clarify what specific aspects of “wokeism” you find concerning, and which traditional Western values you believe are at risk?

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