
Informationskampagne soll die Früherkennung von Diabetes fördern
Mit einer Informationskampagne soll die Früherkennung von Diabetes gefördert werden. Die richtige Behandlung von Zuckerkranken könnte die Kosten von heute rund fünf Milliarden Franken im Jahr deutlich senken, hiess es am Freitag (12.11.) an einer Tagung.
Mit einer Informationskampagne soll die Früherkennung von Diabetes gefördert werden. Die richtige Behandlung von Zuckerkranken könnte die Kosten von heute rund fünf Milliarden Franken im Jahr deutlich senken, gaben die Diabetes-Organisationen und das Bundesamt für Gesundheit (BAG) am Freitag (12.11.) an einer Medienkonferenz in Bern bekannt.
In der Schweiz leben heute rund 250’000 Menschen, bei denen Diabetes erkannt ist. Hinzu kämen schätzungsweise mehr als 100’000 Diabetiker, die nicht um ihre Erkrankung wüssten. Experten schätzen, dass sich die direkten Kosten der Diabetes in der Schweiz jährlich auf fünf Milliarden Franken oder 15 Prozent der Kosten des gesamten Gesundheitswesens belaufen. Durch eine frühzeitige Diagnose könnten diese Kosten erheblich gesenkt werden.
Mit einer Informationskampagne sollen Hausärzte und die Bevölkerung angesprochen werden. Das BAG räumte ein, dass das Engagement der öffentlichen Hand zur Bekämpfung von Diabetes bisher gering sei und es an einem nationalen Diabetesprogramm fehle. Therese Stutz, Leiterin der Fachstelle öffentliche Gesundheit im BAG, erklärte, es gehe in erster Linie darum, dass die Schweiz, die vor zehn Jahren mit anderen Staaten unterschriebene St.-Vincent-Deklaration umsetze. Es handelt sich um eine Art Manifest mit umfassenden Massnahmen zur Prävention von Diabetes und Steigerung der Lebensqualität von Diabetikern.
90 Prozent der Betroffenen erkranken an der Diabetes mellitus Typ 2. Wird diese Form der Zuckerkrankheit zu spät erkannt, können Blindheit, Herz-Kreislaufstörungen, Herzinfarkt, Nierenschäden und Amputationen die Folge sein. Diabetes gilt in der Schweiz nach Rheuma als die Volkskrankheit Nummer zwei. Bezüglich Häufigekeit, Todesursachen und Kosten stehe Diabetes anderen, in der Öffentlichkeit besser bekannten Krankheiten wie Brustkrebs oder Aids in nichts nach, sagte Ulrich Keller vom Basler Kantonsspital.
WHO sagt Diabetes-Epidemie voraus
Die Zahl der Zuckerkranken steigt weltweit explosionsartig. In 25 Jahren dürfte es 300 Millionen Diabetiker geben, teilte die Weltgesundheitsorganisation (WHO) am Freitag in Genf mit. Zurzeit seien mehr als 135 Millionen Menschen betroffen. «Ohne Vorbeugungs- massnahmen wird die Diabetes-Epidemie weiter wachsen», schreibt die WHO zum Welt-Diabetes-Tag an diesem Sonntag.
SRI und Agenturen

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