Mehr Kriminalität in der Schweiz

Die Kriminalität hat in der Schweiz in den letzten 15 Jahren zugenommen. Gewalttaten haben sich mehr als verdoppelt. Gefühle der Unsicherheit haben hingegen abgenommen.
Gewalttaten gegen die Person und Strassenraub nahmen von 1980 bis 1995 um 200 Prozent zu, nach dem Höchststand von 1997 waren sie rückläufig, stiegen aber 1999 erneut an. Betroffen sind Schweizerinnen und Schweizer in ungefähr gleichem Ausmass wie Ausländerinnen und Ausländer.
Dies zeigen die Resultate von fünf gesamtschweizerischen Opferbefragungen, die seit 1984 bei 4234 Personen durchgeführt wurden. Mit solchen Befragungen «misst man die Kriminalität, wie sie die Menschen trifft», sagte am Mittwoch (13.12.) Strafrechtsprofessor Martin Killias vor den Medien in Lausanne.
Weniger Angst trotz mehr Gewalt
Obwohl die Zahl der Gewalttaten angestiegen ist, hat das subjektive Unsicherheitsgefühl gegenüber den 80-er Jahren abgenommen. «Das erklärt sich wie beim Rindfleisch: Die Unsicherheit ist nicht mehr neu, man gewöhnt sich daran», erläutert Killias.
Mehr Ausländer als Täter
Zugenommen hat der Anteil der Täter, welche von den Opfern als Ausländer wahrgenommen wurden. So stieg dieser Anteil bei Strassenraub von einem auf rund zwei Drittel, bei den körperlichen Angriffen von einem Fünftel auf gut die Hälfte der Uebergriffe, sowie bei sexuellen Angriffen von 40 auf 50 Prozent . Dies entspricht etwa den Anteilen laut Polizeistatistiken. Die Täter sind in gut 90 Prozent der Fälle Männer.
swissinfo und Agenturen

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