
Pierre-Alain Dufaux «Hauptkönig» des Eidgenössischen Schützenfestes

Mit dem Königstitel für Pierre-Alain Dufaux in der wichtigsten Kategorie und der Krönung der Berner Oberländerin Ruth Maurer zur ersten Schützenkönigin der Geschichte ist am Sonntag (16.07.) das Eidg. Schützenfest 2000 in Bière zu Ende gegangen.
Eine weitere grosse Figur des Festes war Andreas Schweizer. Der 45-jährige, in Dagmersellen wohnende Basellandschäftler 25-m- Pistolenschütze Andreas Schweizer brach das eiserne Gesetz, wonach Schützenkönige ihren Titel am nur alle fünf Jahre stattfindenden eidgenössischen Fest nicht erfolgreich verteidigen können.
Schützenkönig mit dem Standardgewehr: Pierre-Alain Dufaux
Neben Schweizer gab es demnach fünf neue Könige: Pierre-Alain Dufaux siegte mit dem Standardgewehr, der 44-jährige Berner Hansueli Wenger (Fahrni bei Thun) mit dem Sturmgewehr 57, Ruth Maurer mit dem Sturmgewehr 90, der 47-jährige Zürcher Hans Eggli aus Stäfa mit dem Karabiner und der 49-jährige Bündner Luzi Flütsch aus Pany mit der Pistole über 50 m.
In der Ausmarchung mit dem Standardgewehr fehlte der nach der Qualifikation führende Walliser Olivier Cottagnoud wegen seiner Teilnahme an den Weltcup-Konkurrenzen in Atlanta. Dufaux‘ Triumph tut dies indessen keinen Abbruch. Rund zehn Jahre nach seinem Rücktritt aus der Nationalmannschaft hat der Freiburger eine glanzvollen Karriere spät gekrönt.
Vor allem als Luftgewehr-, Kleinkaliber- und Armbrustschütze war Dufaux ein Schütze von internationalem Format. Er holte unter anderem fünf Einzel-Weltmeistertitel und nahm an den Olympischen Spielen 1984 in Los Angeles und 1988 in Seoul teil, wo er jeweils Platzierungen im ersten Drittel erreichte.
Mit verschiedenen Waffen wurde er insgesamt 70 Mal Schweizer Meister. Vom internationalen Schiessen hat er sich zurückgezogen, weil er in Freiburg eine Waffenhandlung aufbaute.
Die erste Schützenkönigin
Ruth Maurer triumphierte nicht nur als erste Frau, sondern musste sich auch noch im grössten Feld durchsetzen. Wegen der grossen Beteiligung von Sturmgewehr-90-Schützen wurde das Feld für den Ausstich auf 60 Schützen erhöht. Die Matchschützin aus Frutigen hatte sich dank eines glänzenden Meisterschaftsprogramms einen Vorsprung von fast zwei Punkten herausgearbeitet.
Im Final glückte ihr mit 190 Punkten das viertbeste Ergebnis, was zum Sieg vor den beiden Bündnern Hanspeter Meier und Mauro Braun ausreichte. Ruth Maurer war 1976 durch ihren Mann zum Schiessen gekommen; diesen hat sie auch als mehrfache Berner Kantonalmeisterin mittlerweile längstens überflügelt. Seit einiger Zeit hat sie sich auch dem Kleinkaliber- und Luftgewehrschiessen verschrieben.
Der 25-m-Pistolensieger Andreas Schweizer spielte im Final wie Dufaux seine internationale Erfahrung aus. Mit der Grosskaliberpistole war er unter anderem viermal Mannschaftsweltmeister sowie WM-Zweiter 1993.
Insgesamt beteiligten sich seit Festbeginn am 23. Juni in Bière nach offiziellen Angaben weit über 50’000 Schützinnen und Schützen.
swissinfo und Agenturen

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