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Schwimm-EM ohne Spitzenresultate

Yves Platel, beim Vorlauf zum 400 Meter Lagen. Keystone

Die Schweizer Ergebnisse an der Schwimm-EM waren durchzogen. Besonders die Spitzenleute blieben hinter den Erwartungen zurück.

Yves Platel sorgte zum Abschluss der Schwimm-EM in Berlin am Sonntag für den dritten Schweizer Finaleinzug in einem Einzel-Wettkampf: Der 24-jährige Waadtländer wurde über 400 Meter Lagen Siebter.

Er verpasste mit 4:22,98 seine nationale Bestleistung um über zwei Sekunden. «Ich habe eine bessere Zeit und eine bessere Platzierung erwartet», gab sich der Athlet unzufrieden. Platel ging das Rennen im Gegensatz zum Rat seines Trainers sehr langsam an, das sei dumm gewesen. «Ich hatte Angst gehabt nach dem Vorlauf, da die letzten 15 m sehr, sehr schwierig waren», sagte Platel.

Rigamontis Leistung enttäuschte…

Die grösste Enttäuschung aber bildete der 7. Rang von Titelverteidigerin Flavia Rigamonti über 800 Meter Crawl am Nationalfeiertag. Auch über 400 Meter überzeugte sie nicht: Mit 4:19,10 holte sie lediglich den 18. Rang. Die Tessinerin war weit von ihrer Bestform entfernt, wirkte ausgelaugt und müde.
Gar nur 21. wurde Chantal Strasser, die mit 4:20,94 wie Rigamonti mehr als sieben Sekunden über ihrer Bestzeit schwamm.

… sie selber war nur mässig enttäuscht

Flavia Rigamontis Enttäuschung über ihre Leistung über 400 Meter hielt sich in Grenzen. «Ich wusste schon vor dem Rennen, dass ich zu langsam bin», sagte sie. Sie habe jedoch besser reagiert als über 800 Meter. «Ich habe gut gekämpft», sagte Rigamonti.

Rückschläge seien wichtig für die Entwicklung, damit die Füsse am Boden blieben, meinte Rigamonti. «Es ist nur schade, dass dies an Europa-Meisterschaften passieren musste.»

Diezi scheiterte im Halbfinal

Dominique Diezi schaffte über 50 Meter Rücken zwar als Neunte der Vorläufe souverän den Einzug in die Halbfinals, scheiterte dort als 15. jedoch klar. Mit 30,04 blieb die 25-jährige Zürcherin 56 Hundertstel unter ihrer im vergangenen Jahr in Fukuoka erzielten nationalen Bestmarke und war sogar noch um 22 Hundertstel langsamer als im Vorlauf vom Morgen.

Ganz schwach schnitten die Schweizer in den 4×100 Meter Lagenstaffeln ab. Sowohl die Männer als auch die Frauen verpassten als 13. respektive 11. klar den Einzug in den Final. Über 4×200 Meter Crawl traten die Männer mangels Konkurrenzfähigkeit gar nicht an.

Stagnation an der Spitze

«Die Spitzenleute haben stagniert», sagte Pierre-André Weber, Leistungssportchef des Schweizer Verbandes. «Wir müssen nun über die Bücher gehen.»

Von den arrivierten Schwimmern konnte neben Platel einzig Karel Novy (8. über 100 Meter Crawl) mehr oder weniger überzeugen, ohne jedoch über sich hinauszuwachsen. Positiv hervorzuheben ist in erster Linie Hanna Miluska. Sie gewann bei den Langstrecken-Wettbewerben im Templiner See in Potsdam über fünf Kilometer die einzige Schweizer Medaille in der deutschen Hauptstadt.

Die gesetzten Ziele erreichten die Schweizer nur zur Hälfte. Zwar wurde mit drei Finalplätzen der Staffeln die Vorgabe von zwei Plätzen übertroffen, allerdings schwamm nur knapp ein Drittel der Athleten persönliche Bestzeit, und nicht die geforderte Hälfte.

Immerhin deuteten mit Flori Lang und Marjorie Sagne zwei Nachwuchshoffungen beim Debüt an Langbahn-EM ihr Potenzial an.

swissinfo und Agenturen

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