Vielversprechender Wind bei «Swiss Challenge»

Das Schweizer America's Cup-Projekt ist auf Kurs. In Vevey wurde die neue Werft vorgestellt, in der zuerst die Modifikationen am Trainingsboot vorgenommen und dann die beiden Rennjachten gebaut werden. Auch punkto Crew stimmt der Fahrplan.
In den letzten Wochen sind im Design-Bereich weitere wichtige Leute zum ehrgeizigen Projekt des Genfer Milliardärs Ernesto Bertarelli gestossen. Der Australier Grant Simmer wird «General Manager» und Koordinator im Bereich «Research und Design», der Schweizer Luc Dubois ist zuständig für die Analyse der Trainingsresultate und der Neuseeländer Peter Lawson für das Zeichnen und die Überwachung bei der Konstruktion der Masten. Daneben bürgen der Franzose Michel Marie (Konstrukteur) und die Amerikanerin Carol Vernon (Ingenieurin) für weiteres Know-how.
«Wir haben nun genügend Leute, um seriös zu arbeiten. Zudem ist dies hier ein hervorragender Ort, um die Jachten zu bauen», meinte Steuermann Russell Coutts, der die beiden letzten Editionen an Bord des neuseeländischen Teams gewann. Insgesamt arbeiten nun rund 40 Leute vollamtlich für «Swiss Challenge», dazu kommen rund 15 Teilzeitbeschäftigte. Erleichtert zeigte man sich beim Schweizer Team auch darüber, dass man vor rund einer Woche nach langen Streitigkeiten, hervorgerufen durch die Neuseeländer, endlich die definitive Starterlaubnis erhalten hat. «Es war nur die erste von vielen Schlachten und es war mehr eine politische Sache. Aber es ist schön, dass wir sie gewonnen haben», meinte Coutts, der mittlerweile in der Schweiz Wohnsitz hat und intensiv Französisch büffelt.
Erste Phase mit altem Boot
In der ersten Phase wird die Arbeit nun vornehmlich mit dem Boot des letzten, unglücklichen Schweizer Projekts «FAST 2000» durchgeführt, welches Bertarelli im August kaufte. In der grosszügigen Werft im Industriegebiet von Vevey wird das Boot jenen Bedingungen angeglichen, die Coutts bei den Erfolgen mit Neuseeland hatte. In der endgültigen Form wird das Boot dann nicht mehr den weltweit einzigartigen Doppelkiel aufweisen, mit dem die «Be Happy» im Vorjahr buchstäblich Schiffbruch erlitt. «Wir schätzen das Boot sehr hoch ein. Aber es wird im nächsten Jahr eine wesentlich konservativere Konfiguration aufweisen als bisher», sagte Archtitekt Rolf Vrolijk.
Ende April sollte das Trainingsboot bereit sein, ab Mitte Mai soll in einem noch zu bestimmenden Gewässer im Mittelmeer gesegelt werden. Testgegner werden dannzumal der schwedische Challenger und die zweite italienische Jacht (neben Prada) sein. Aufgrund der Resultate wird dann ungefähr Mitte Jahr mit dem Bau der ersten von zwei Wettkampf-Jachten begonnen.
swissinfo und Agenturen

In Übereinstimmung mit den JTI-Standards
Einen Überblick über die laufenden Debatten mit unseren Journalisten finden Sie hier. Machen Sie mit!
Wenn Sie eine Debatte über ein in diesem Artikel angesprochenes Thema beginnen oder sachliche Fehler melden möchten, senden Sie uns bitte eine E-Mail an german@swissinfo.ch