WM-Qualifikations-Start: Schweiz gegen Russland

Der Beginn zur Qualifikation für die Fussball-WM 2002 in Japan und Südkorea steht für die Schweizer Nationalmannschaft unter ungünstigen Vorzeichen. Die Personalnot vor dem Startmatch gegen Russland am Samstag um 20.15 Uhr im Zürcher Hardturm ist akut.
Nach Chapuisat, Türkyilmaz und Zuberbühler musste am Donnerstag (31.08.) auch Sesa definitiv Forfait geben.
Enzo Trossero, der neue Teamverantwortliche, ist um seine Aufgabe nicht zu beneiden. Er fordert zwar einen Startsieg, weil Heimerfolge die Basis für die WM-Qualifikation seien. Aber der Argentinier musste vor seinem ersten Wettbewerbsspiel ständig umstellen und ist vielleicht gezwungen, bis zum letzten Moment noch zu improvisieren.
Rückkehr zum bewährten System
Nach der zwiespältigen Hauptprobe am 16. August in St. Gallen gegen Griechenland (2:2) ist Trossero zum vertrauten 4-4-2-System zurückgekehrt. Nach einer Halbzeit brach er seinen Versuch mit drei Verteidigern ab und beharrte nicht wie sein Vorgänger Gilbert Gress stur auf seinen Vorstellungen. «Das System hat sich nach den Spielern zu richten, nicht umgekehrt», sagt Trossero. «Ich ordne nicht etwas an, das den Gewohnheiten meiner Spieler widerspricht.»
Schwachstelle Sturm
Trotz dem fast totalen Ausfall seines Sturms, insbesondere der erfahrenen Chapuisat (78 Länderspiele/18 Tore) und Türkyilmaz (58/27), will Trossero seiner Equipe ein offensives Konzept verpassen. «Wer gewinnen will, muss angreifen. Nicht kopflos, sondern durchdacht. Aggressiv, aber nicht boshaft.»
Aber wer soll denn Tore schiessen? Spielmacher Sforza ist mit sieben Treffern in 70 Länderspielen der beste Schütze im Kader. Die übrigen haben insgesamt nur 18 Mal getroffen. Noch nie hat die Schweiz in den bisherigen acht Länderspielen gegen Russland und die frühere Sowjetunion gewonnen. Drei Remis stehen fünf Niederlagen gegenüber.
Trossero macht sich selber Mut: «Jede Serie geht einmal zu Ende. Ich bin in die Schweiz gekommen, um sie an die WM 2002 zu führen. Gelingt dies nicht, beende ich meine Tätigkeit in Europa und fliege nach Argentinien zurück.»
Russlands neuer Anlauf
Russland hat reiche WM- und EM-Erfahrung; acht WM- stehen sechs EM-Teilnahmen gegenüber. Die Sowjetunion wurde 1960 Europameister und 1988 EM-Zweiter. Das beste WM-Ergebnis war der 4. Platz 1966 in England. Doch seit vier Jahren fehlen die Russen wie die Schweiz an Endrunden.
swissinfo und Agenturen

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