The Swiss voice in the world since 1935

Mehr Sicherheit in SBB-Tunnels

Handläufe und Notbeleuchtung als Hilfe für Flüchtende. Keystone

Der Gotthard-Bahntunnel ist ab sofort mit Handläufen, ebenen Fluchtwegen und einer Notbeleuchtung ausgerüstet.

15 andere SBB-Tunnels wurden ebenfalls nachgerüstet, sieben weitere folgen. Die Kosten betragen 32,7 Mio. Franken.

Die Bahntunnels sind zwar statistisch gesehen sicherer als offene Strecken, wie die SBB zum Abschluss der Arbeiten im Gotthardtunnel am Montag mitteilten. Allerdings seien die Konsequenzen von Ereignissen in Tunnels schwerer, weil die engen Platzverhältnisse Flucht und Rettung erschwerten.

Die SBB hatten deshalb bereits 1998 beschlossen, mit baulichen Massnahmen die Sicherheit in 22 ihrer Tunnels zu verbessern. Betroffen von dem Programm sind nur Tunnels mit einer Länge von über einem Kilometer. Kürzere Tunnels seien nicht speziell gefährlich. Neuere Tunnels seien zudem bereits mit solchen Massnahmen ausgerüstet.

Am Montag stellten die SBB die getroffenen baulichen Veränderungen in Göschenen den Medien vor. So sind zwischen Januar 2001 und Februar 2003 im Tunnel zwischen Göschenen in Uri und Airolo im Tessin Handläufe, Gehwege, Beschilderungen und eine Notbeleuchtung angebracht worden. Die Massnahmen kosten 4,7 Mio. Franken.

Damit die Flüchtenden rascher vorwärts kommen, wurde auf einer Seite des Tunnels der Boden entlang der Tunnelwand eingeebnet. Ein Handlauf oder Leitbrett auf 130 Zentimeter Höhe ergänzt den Fluchtweg.

Hitzefeste Lampen

Zudem kann eine Notbeleuchtung aktiviert werden. Alle 50 Meter befindet sich 80 Zentimeter über dem Boden ein Leuchtkörper, der während 30 Minuten starker Hitze standhalten kann. Tafeln geben zudem die Distanz zu den Tunnelportalen an.

Der Gotthardtunnel, durch den täglich 70 Personen- und 170 Güterzüge donnern, ist zwar nicht der einzige, aber der längste Tunnel mit solchen Selbstrettungs-Massnahmen.

Rund 7 Prozent des SBB-Netzes von 3000 Kilometer Länge führen durch Tunnels. Die meisten der 272 Bauwerke sind kürzer als 300 Meter und gelten als sicher, denn sie sind nicht länger als ein Zug.

Vor allem Gotthardstrecke

Viele Tunnels stammen aus der Bahngründerzeit: Das Sanierungspaket umfasst denn auch ausschliesslich Tunnels, die vor 1948 gebaut worden sind und dicht befahren werden.

Die Gesamtlänge dieser 22 Tunnels beträgt 67,5 Kilometer. Die Kosten belaufen sich auf 32,7 Mio. Franken. 14 der 22 Sanierungen betreffen die Gotthardstrecke. Bis heute wurden 15 Tunnels erneuert.

Wie die SBB weiter bekannt gaben, wird im Mai auch in Airolo ein Lösch- und Rettungszug (LRZ) in Betrieb genommen. Damit kann die Betriebsfeuerwehr von beiden Seiten her im Gotthardtunnel intervenieren.

swissinfo und Agenturen

Insgesamt sind 22 Sanierungen geplant.

14 davon betreffen die Gotthardstrecke.

Besonderes Augenmerk legen die SBB auf Tunnels aus der Bahngründerzeit.

Die meisten der total 272 Bauwerke sind kürzer als 300 Meter und gelten gemäss SBB als sicher.

Mit der Schweiz verbunden

Beliebte Artikel

Meistdiskutiert

In Übereinstimmung mit den JTI-Standards

Mehr: JTI-Zertifizierung von SWI swissinfo.ch

Einen Überblick über die laufenden Debatten mit unseren Journalisten finden Sie hier. Machen Sie mit!

Wenn Sie eine Debatte über ein in diesem Artikel angesprochenes Thema beginnen oder sachliche Fehler melden möchten, senden Sie uns bitte eine E-Mail an german@swissinfo.ch

SWI swissinfo.ch - Zweigniederlassung der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft

SWI swissinfo.ch - Zweigniederlassung der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft