Metro: Machtkampf um Media-Saturn überschattet Online-Offensive
DÜSSELDORF (awp international) – Der Machtkampf um Media-Saturn überschattet die Online-Offensive der Elektronikketten. Metro-Chef Eckhard Cordes warf dem Media-Saturn-Minderheitsgesellschafter Erich Kellerhals vor, die Geschäftsführung der Ketten zu schwächen. Kellerhals habe dem Zukauf von zwei kleinen Internetfirmen nicht zugestimmt, sagte Cordes am Dienstag bei der Vorlage von Quartalszahlen in Düsseldorf. Er sehe zwar keine generelle Blockade bei Media-Saturn durch Kellerhals, aber die jüngste Entscheidung sei nicht im Interesse des Managements. Eigentlich habe Media-Saturn die Übernahme der Firmen ibood und Rebuy vergangenen Woche bereits verkünden wollen.
Ein Sprecher von Kellerhals bestätigte auf Anfrage die Ablehnung dieser kleinen Zukäufe. Der Media-Markt-Gründer sei zwar ein Verfechter der Online-Strategie, betonte er. Kellerhals wolle aber verhindern, dass mehrere Zukäufe zur gleichen Zeit zu viel Kapazitäten der Geschäftsführung binden könnten. Media-Saturn hat erst vor Kurzem den Internetanbieter Redcoon gekauft, zudem expandiert das Unternehmen ins Ausland.
Die Metro ist Mehrheitseigentümer der Media-Saturn-Holding mit gut 75 Prozent. Die Media-Markt-Gründer Erich Kellerhals und Leopold Stiefel halten die restlichen Anteile. Kellerhals und die Metro streiten sich derzeit vor Gericht. Kellerhals sieht seine Mitspracherechte durch einen neuen Beirat, den die Metro einberufen will, in Gefahr./she/vd/tw