Ob es um das Teilen und Erstellen von Geschichten geht oder um ein tiefes Eintauchen in die wichtigsten Schlagzeilen der Woche über die arabischsprachige Welt, ich möchte mit Leidenschaft einen sinnvollen Dialog über dringende politische Themen und ihre Auswirkungen auf unser tägliches Leben anregen.
Mit einem BA und MA in Politikwissenschaft von der Freien Universität Berlin und Erfahrungen bei internationalen Medienorganisationen wie der Deutschen Welle, Al Jazeera und der BBC bin ich seit 2017 bei SWI swissinfo.ch. Uns treibt eine Leidenschaft für Journalismus an, der nicht nur informiert, sondern auch inspiriert.
Die jemenitische Fotografin Bushra Al-Mutawakel regt dazu an, die kulturellen Projektionen auf den Körper der Frau neu zu denken.
Wie wäre es, wenn Männer und Frauen die Kostüme und mit ihnen die Rollen tauschen? Wenn die Erscheinung von Frauen durch den Hidschab oder den Nikab so verändert würde, dass die Betrachterinnen und Betrachter ihre Begriffe überdenken?
In ihrer Darstellung ein und derselben Frau in verschiedenen Erscheinungsformen dekonstruiert Bushra Al-Mutawakel vorherrschende Konzepte von Schönheit, Religiosität und Weiblichkeit – sowie den Versuch, für Frauen einheitliche Schönheitsstandards festzulegen.
Die Bilder jemenitischer Frauen in traditionellen Männerkostümen (wie in der Fotogalerie zu sehen) verweisen darauf, dass auch Männern soziale Normen auferlegt werden. Bushra Al-Mutawakel wirft die Frage auf, ob Frauen diese Kleidung nicht ebenso tragen können und kommt zum Schluss: Mit der Kleidung würden die Frauen auch die Symbole der Autorität und Macht der jemenitischen Gesellschaft übernehmen.
Multiple Identitäten
Mit ihren Darstellungen von Hidschab-tragenden muslimischen Frauen im Westen stellt Bushra auch die Frage nach multiplen Identitäten, nach dem Zusammentreffen des Islam mit den Werten der westlichen Gesellschaften. Damit provoziere sie «die Totalität der weltlichen Werte, die alles Religiöse ausschliessen und durch die Verhinderung der Unterschiede zwischen den Individuen die individuelle Identität festigen», sagt die Fotografin. Sie selbst dagegen konstruiert Vielfalt als «die Fähigkeit zur Befreiung von der Emanzipation und säkularen Freiheitkonzepten.»
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