
Nationalratskommission lehnt die Ernährungsinitiative ab

Die zuständige Kommission des Nationalrates unterstützt zwar grundsätzlich einen höheren Selbstversorgungsgrad der Schweiz und nachhaltige Anbau- und Produktionsmethoden. Doch die Ernährungsinitiative lehnt sie ab, ohne Gegenvorschlag.
(Keystone-SDA) Die Ernährungsinitiative verlangt, die Lebensmittelproduktion vermehrt auf pflanzliche Kost auszurichten. Konkret fordert sie einen Netto-Selbstversorgungsgrad mit Nahrungsmitteln von mindestens 70 Prozent.
Heute liegt dieser Wert laut dem Bundesrat bei 46 Prozent. Das Ziel solle in zehn Jahren erreicht werden. Zudem verlangt die Initiative die Sicherung der Grundwasserressourcen und die Förderung einer nachhaltigen Land- und Ernährungswirtschaft.
Die Wirtschaftskommission des Nationalrats beantragt mit 23 Stimmen und zwei Enthaltungen, aber ohne Gegenstimme ein Nein zur Initiative. Das teilten die Parlamentsdienste am Dienstag mit.
Sollte die Initiative angenommen werden, hätte dies in den Worten der WAK-N massive staatliche Eingriffe in die Produktion und den Konsum von Lebensmitteln zur Folge. Die Kommission stellt sich entschieden dagegen, die Wahlfreiheit derart einzuschränken.
Auch einen alternativen Verfassungsartikel für die Erhaltung der Ökosysteme und der Biodiversität sowie zum Schutz von Gewässer, Bodenfruchtbarkeit und Biodiversität will die WAK-N nicht. Sie lehnte einen direkten Gegenvorschlag mit 16 zu 9 Stimmen ab.
Der Nationalrat wird sich frühestens in der Wintersession mit der Ernährungsinitiative befassen.