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Novartis/Alcon enttäuscht über Versuch zur Umgehung des Minderheitenschutzes

Hünenberg (awp) – Die Alcon Inc. zeigt sich gegenüber dem Vorgehen von Novartis beim Versuch zur Vollübernahme von Alcon enttäuscht. Alcon habe zum Wohl der Minderheitsaktionäre Schutzmechanismen zur Verhinderung einer Zwangsübernahme etabliert, teilte das Augenheilmittelunternehmen am Montagabend in einer Stellungnahme zum Angebot von Novartis mit. Novartis versuche diese Schutzmechanismen zu umgehen, was enttäuschend sei, heisst es.
Novartis hat am Montag die Übernahme des 52%-Anteils an Alcon von Nestlé und damit den Ausbau der Beteiligung an Alcon auf 77% bekanntgegeben. Gleichzeitig machte Novartis den Minderheitsaktionären von Alcon ein Angebot für die Vollübernahme von Alcon. Das Angebot an die Alcon-Aktionäre ist allerdings tiefer als der Durchschnittspreis, den Novartis für den Nestlé-Anteil bezahlt.
Alcon verweist in der Mitteilung auf interne Bestimmungenn, welche bei einem Fusions-Vorschlag eines Mehrheitsaktionärs eine Überprüfung eines unabhängigen Komitees gemäss den Vorschriften der New York Stock Exchange vorsähen. Ein solches unabhängiges Komitee hatte Alcon bereits bei der Übernahme des ersten Alcon-Anteils von Nestlé durch Novartis im Jahr 2008 gebildet.
Laut Alcon will Novartis im Fall einer Nicht-Zustimmung des Alcon-Verwaltungsrates und des unabhängigen Komitees abwarten, bis 77% von Alcon im Besitz von Novartis sind, und dann die Fusion nach eigenen Vorstellungen «unilateral» durchziehen. Dies würden den Prinzipien zum Minderheitenschutz von Alcon entgegenlaufen.
cf/uh

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