Vor 50 Jahren marschierten Frauen für ihr Stimmrecht
Mit Trillerpfeifen machten die Frauen ihrer Wut Luft.
Keystone
Eine Stunde Lärm vor dem Bundeshaus reichte, um Eingang in die Geschichtsbücher zu finden: Am 1. März 1969 forderten Tausende Schweizer Frauen lautstark die Einführung des Frauenstimmrechts. 1971 schliesslich wurde dieses auf nationaler Ebene eingeführt.
5000 Frauen und Männer standen am Nachmittag des 1. März 1969 genau um 15 Uhr vor dem Bundeshaus und vollführten ein lautes Pfeifkonzert mit Trillerpfeifen.
Demonstrationszug auf dem Bärenplatz vor dem Berner Bundeshaus.
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Der Anlass war nicht unbestritten: Die zwei grossen nationalen Frauenvereinigungen hatten zwar das Anliegen geteilt, blieben der Kundgebung aber fern. Sie befürchteten Ausschreitungen und Retourkutschen der Männer an der Urne.
Bereits früh am Morgen machten sich die Frauen auf nach Bern.
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Auf dem Bundesplatz wurde eine Resolution in allen vier Landessprachen verlesen. Gefordert wurde das volle Stimm- und Wahlrecht für Frauen auf eidgenössischer und kantonaler Ebene.
Emilie Lieberherr, Präsidentin des Aktionskomitees für den «Marsch nach Bern», wurde später Politikerin und sass im Ständerat.
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Am 7. Februar 1971 kam diese Vorlage vors (Männer-)Volk – und wurde mit einer Zweidrittels-Mehrheit angenommen. Bis das Frauenstimmrecht in allen Kantonen umgesetzt wurde, dauerte es aber noch weitere 20 Jahre.
Nicht nur junge Frauen gingen für ihr Stimmrecht auf die Strasse.
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