Die Aufnahme von zwei Häftlingen aus Guantanamo durch die Schweiz soll jetzt zügig vorangetrieben werden. Dies hat die jurassische Ständerätin Anne Seydoux gefordert.
Die Schweizer Regierung dürfe sich nicht von den Drohgebärden Chinas irritieren lassen, sagte die Christdemokraten an einer Medienkonferenz der Menschenrechtsorganisation Amnesty International (AI).
Das uigurische Brüderpaar erfülle alle Kriterien für eine Aufnahme. Deshalb sei der Kanton Jura grundsätzlich bereit, die Türen zu öffnen. «Jeder Tag in Guantánamo ist für Unschuldige ein Tag zu viel», sagte Anne Seydoux,
Sie drückte die Hoffnung aus, dass der Bundesrat nun rasch entscheide und sich nicht von den Drohgebärden Chinas irritieren lasse.
Äusserungen Chinas, die beiden Uiguren seien gefährliche Terroristen und auf einer entsprechenden UNO-Liste, bezeichnete deren in die Schweiz gereiste US-Anwältin Elisabeth Gilson als schamlose Lüge.
«Die beiden Brüder stehen auf keiner Liste und hatten nie Beziehungen zu terroristischen Gruppen unterhalten», sagte Gilson. Die beiden Uiguren seien kein Sicherheitsrisiko, sondern erfüllten die hohen Massstäbe einer humanitären Aufnahme.
Die beiden sitzen seit über siebeneinhalb Jahren in Gefangenschaft, wovon laut Gilson zwei Jahre in totaler Isolation.
swissinfo.ch und Agenturen
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