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Menschenrechts-Initiative in Planung

Als Reaktion auf die Annahme der Minarettverbots-Initiative prüfen die Gegner eine Initiative zur Festigung der Menschen- und Grundrechte. Das teilten sie am Samstag nach ihrer Landhausversammlung in Solothurn mit.

Freiheits- und völkerrechtswidrige Initiativen seien auf dem Vormarsch, hiess es nach der Versammlung mit über 200 Teilnehmern aus menschenrechts- und demokratiepolitischen Organisationen. Angesichts dieser Tatsache seien Reformen nötig.

Abstimmungen wie jene über das Minarettverbot seien – da undemokratisch und nicht umsetzbar – zu vermeiden. Darum müsste der Schutz der Menschenrechte und die direkte Demokratie in der Bundesverfassung genauer ausgestaltet werden.

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Volksinitiative

Dieser Inhalt wurde am veröffentlicht Die Volksinitiative erlaubt den Bürgerinnen und Bürgern, eine Änderung in der Bundesverfassung vorzuschlagen. Damit sie zu Stande kommt, müssen innerhalb von 18 Monaten 100’000 gültige Unterschriften bei der Bundeskanzlei eingereicht werden. Darauf kommt die Vorlage ins Parlament. Dieses kann eine Initiative direkt annehmen, sie ablehnen oder ihr einen Gegenvorschlag entgegenstellen. Zu einer Volksabstimmung kommt es…

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In der Verfassung sollten die Gründe zur Ungültigkeitserklärung einer Initiative so ausgestaltet werden, dass keine Volksabstimmungen über Begehren stattfinden können, welche die elementaren Grund- und Menschenrechte verletzen.

Über die Ausgestaltung der möglichen Initiative soll eine zweite Landhausversammlung am 9. Oktober in Solothurn befinden.

Ohne die Beachtung der Menschenrechte könne es keine Demokratie geben, hiess es. Zudem sei daran zu erinnern, dass der Mehrheit in der Demokratie nicht alles erlaubt sei. Auch sie dürfe die Grundrechte einer Minderheit nicht einschränken.

Des weiteren bekämpft die Landhausversammlung alle fremdenfeindlichen Kampagnen unter dem Deckmäntelchen der Frauenrechte wie derzeit in der Burka-Debatte. Das sei eine pure Instrumentalisierung. Vielmehr müssten die tatsächlichen Gleichstellungs-Defizite angegangen werden.

Hinter der Landhausversammlung stehen rund 20 Organisationen wie Club Helvétique, Gesellschaft Minderheiten in der Schweiz, Humanrights.ch, Internationale Gesellschaft für Menschenrechte, Schweizer Friedensrat und Amnesty International.

swissinfo.ch und Agenturen

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