Schweiz schiebt weiteren Afghanen in die Heimat ab
Der Bund hat Mitte Dezember den zweiten afghanischen Straftäter ausgeschafft. Nach einem gescheiterten Rückführungsversuch im letzten Jahr scheinen die Verhandlungen der Schweiz mit dem Taliban-Regime nun Ergebnisse zu bringen.
(Keystone-SDA) Mitte Dezember sei ein weiterer Straftäter nach Kabul zurückgeführt worden, bestätigte das Staatssekretariat für Migration (SEM) am Sonntag auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA einen entsprechenden Bericht des «Sonntagsblicks».
Von zwanzig rechtskräftig verurteilten Afghanen wurde der zweite Mann in diesem Jahr in sein Heimatland ausgeschafft, wo seit 2021 die Taliban an der Macht sind. Abschiebungen nach Afghanistan sind schwierig, da die Schweiz keine offiziellen Beziehungen zur Taliban-Regierung unterhält.
Vor gut einem Jahr war ein Ausschaffungsversuch gescheitert: Bereits in Kabul gelandet, musste der Mann wieder in die Schweiz zurückreisen. Deshalb lud das SEM im August Vertreter der inoffiziellen Taliban-Regierung für Verhandlungen an den Flughafen Genf ein, um künftige Abschiebungen zu regeln.
Die Taliban-Vertreter identifizierten 13 von insgesamt zwanzig Straftätern aus Afghanistan. Unter ihnen war auch der Mann, der im Dezember nach Afghanistan ausgeschafft worden ist, wie das SEM gegenüber Keystone-SDA mitteilte. Laut SEM laufen die Vorbereitungen für weitere Ausschaffungen.