Botschafter Borer muss diplomatischer werden

Der Schweizer Botschafter in Berlin, Thomas Borer, muss seine Medienpräsenz einschränken. Bundesrat Joseph Deiss verlangte bei einer halbstündigen Aussprache vom Freitag (01.12.) in Bern eine gezieltere Auswahl der Auftritte.
Deiss habe seinen Botschafter in Berlin aufgefordert, der Öffentlichkeitsarbeit besondere Aufmerksamkeit zu schenken und sie so zu gestalten, dass keine unerwünschten Auswirkungen auf die Rolle und Aufgabe der Schweizer Diplomatie entstünden, teilt das Aussenministerium (EDA) mit. Seine Medienpräsenz habe er in den Zusammenhang der gesamten Schweizer Aussenpolitik zu stellen.
Beim Treffen seien aber auch die gute Arbeit der Botschaft in Berlin hervorgehoben und die Bedeutung der bilateralen Beziehungen zu Deutschland besprochen worden. Deiss wollte die Unterredung nicht weiter kommentieren.
Satiresendung brachte Fass zum Überlaufen
Borers Aussprache mit seinem Chef erfolgte, nachdem er kürzlich in der Satiresendung «Viktors Spätprogramm» des Deutschschweizer Fernsehens eine abschätzige Bemerkung über die angebliche Vorliebe des Scorpions-Sängers Klaus Meine für Männer gemacht hatte.
Der Botschafter und seine Frau, die ehemalige texanische Schönheitskönigin Shawne Fielding, machten seit ihrem Umzug in die deutsche Hauptstadt immer wieder mit ihren Auftritten bei Partys von sich reden. Besonderes Aufsehen erregte das Ehepaar im letzten Jahr, als der Botschafter sich an einer Party als «Herbst» und seine Frau als «Schneeprinzessin» verkleideten.
swissinfo und Agenturen

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