
Post geht über die Bücher

Die Post will ihren Vorentscheid in Bezug auf eine Reduktion der Briefzentren zusammen mit den Gewerkschaften überarbeiten.
Das Unternehmen zieht sowohl die heftig kritisierte Drei- Zentren- als auch die Fünf-Zentren-Variante zurück.
Gewerkschaften sprechen von Sieg
Die Post hofft nun, dass ihr Entgegenkommen mit einem Verzicht auf Kampfmassnahmen belohnt wird. Die Gewerkschaften sehen im Zurückkrebsen der Post einen wichtigen gewerkschaftlichen Sieg, wie Christian Levrat von der Gewerkschaft Kommunikation sagte. Für ihn ist das Projekt nun gestorben.
Die Post selber will aber an der Redimensionierung festhalten. Irgendwie müsse die Post sparen, um die strategischen Ziele der Regierung zu erfüllen, sagte Post-Sprecher André Mudry. Die Diskussionen sind denn auch nicht beendet.
Wie es in der gemeinsamen Erklärung von Post und den beiden Gewerkschaften heisst, sollen aber diesmal die personal- und regionalpolitischen Anliegen sowie die Auswirkungen auf die Umwelt vertieft einbezogen werden. Definitiv entscheiden wird der Verwaltungsrat der Post im Frühling.
Modell «Drei-Zentren» ist vom Tisch
Wie Post-Sprecher André Mudry sagte, werden zuvor nun die verschiedenen anderen Varianten mit den Gewerkschaften geprüft. Nicht mehr in Frage komme die reine Drei-Zentren-Variante.
Nach wie vor diskutierbar seien Lösungen mit drei Hauptzentren plus einer auszuhandelnden Zahl von regionalen Subzentren. Da die Post eben die strategischen Ziele des Bundesrates zu erfüllen habe, werde es ohne Stellenabbau nicht abgehen, sagte Mudry.
Bei einer Lösung mit Subzentren müssten jedoch weniger Angestellte einen Arbeitsplatzwechsel in Kauf nehmen. Der Post-Verwaltungsrat hatte im Oktober in einem Vorentscheid beschlossen, die heute 18 Briefzentren auf drei Zentren an neuen Standorten im Mittelland zu reduzieren.
Das Vorhaben löste vor allem in politischen als auch in gewerkschaftlichen Kreisen Proteststürme aus.
SP zufrieden
Die Variante mit nur noch drei Brief-Zentren hätte einen schrittweisen Abbau von rund 2500 Stellen zur Folge gehabt.
Die SP Schweiz reagiert in einer Medienmitteilung mit Genugtuung auf die Gesprächsbereitschaft der Post. Dass der Weg zu einer konstruktiven Zusammenarbeit habe gefunden werden können, sei dem dezidierten Einsatz von Bundesrat Moritz Leuenberger zu verdanken, hiess es.
swissinfo und Agenturen

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