
Schweizer Beobachter aus Georgien zurück
Die vier Schweizer Militärbeobachter, die im Rahmen der UNO-Beobachtermission in Georgien im Einsatz standen, sind in die Schweiz zurückgekehrt. Russland war gegen eine Verlängerung des Auftrags.
Das Mandat lief Mitte Juni aus, nachdem Moskau im UNO-Sicherheitsrat sein Veto gegen die Mission in der abtrünnigen georgischen Provinz Abchasien eingereicht hatte.
Vergangene Woche hätten die Schweizer Militärbeobachter Georgien verlassen, teilte das Eidgenössische Departement für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport (VBS) mit.
Die UNO-Truppe mit 131 Militärbeobachtern und 20 Polizisten aus über 30 Ländern hatte einen 1993 geschlossenen Waffenstillstand zwischen Georgien und Abchasien überwacht.
Seit dem Krieg zwischen Georgien und Russland im Sommer letzten Jahres betrachtet Moskau Abchasien wie auch die ebenfalls abtrünnige Republik Südossetien als unabhängige Staaten. Für Tiflis und den Grossteil der Welt, auch für die Schweiz, sind beide Gebiete nach wie vor georgische Provinzen.
Auch nach dem Rückzug der vier Militärbeobachter ist die Schweiz nach wie vor in die Versuche zur Konlifktlösung involviert. Einerseits vertritt sie die diplomatischen Interessen beider Konfliktparteien. Andererseits leitet die Schweizer Diplomatin Heidi Tagliavini eine Untersuchungskommission der EU.
Das Gremium untersucht den Ablauf der zwischen Russland und Georgien heftig umstrittenen Ereignisse im August 2008, die in einen fünftägigen Krieg zwischen den beiden Nachbarstaaten mündeten.
In den Dokumenten, die dem Gremium vorliegen, werden der georgische Präsident Michail Saakaschwili, aber auch der Kreml und ossetische Milizen belastet. Der Schlussbericht der Tagliavini-Kommission wird für Ende Juli erwartet.
swissinfo.ch und Agenturen

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