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Schwerverkehr regulieren

Nach der Brandkatastrophe im Gotthardtunnel fordert der Tessiner Baudirektor Marco Borradori eine Regulierung des Schwerverkehrs in Europa. Nicht die Sicherheit im Gotthardtunnel sei das Hauptproblem, sondern das zu grosse Verkehrsvolumen.

Angesichts der Lastwagenflut habe man befürchten müssen, dass irgendwann ein solches Unglück passieren werde, erlärte Borradori am Rande des Gedenk-Gottesdienstes am Sonntag in Airolo. Jetzt solle endlich gehandelt werden. Der Bundesrat müsse sich bei der EU für eine europäische Lösung des Schwerverkehr-Problems einsetzen. Gemäss Regierungsrat Borradori wäre zum Beispiel eine Limitierung denkbar.

Verkehr am Gotthard über dem Limit

Punktuelle Verbesserungen der Sicherheit im Gotthardtunnel seien zwar diskutierbar, letztlich aber nicht entscheidend. Der Gotthardtunnel gelte als einer der sichersten Tunnels, erklärte Borradori. Das Hauptproblem sei der zunehmende Schwerverkehr.

«Das Verkehrssystem auf der Gotthard-Achse hat seine Grenzen mehr als überschritten», gab der Baudirektor zu bedenken. Zum Beispiel sei es der Polizei auch nicht mehr möglich, genügende Kontrollen betreffend gefährliche Transportgüter durchzuführen.

Wiedereröffnung des Tunnels noch unklar

Laut Borradori wäre die Verlagerung des Schwerverkehrs auf die Schiene eine ideale Lösung. Dazu sei die Bahn aber zurzeit nicht in der Lage. Auch eine zweite Autobahnröhre am Gotthard könne diskutiert werden, eine Realisierung sei aber noch weit weg. Im Vordergrund stünden rasch realisierbare Regulierungs-Massnahmen.

Wann der Gotthardtunnel wieder frei gegeben werden kann, ist laut dem Tessiner Baudirektor noch unklar. Er liess aber durchblicken, dass der Tunnel in einer ersten Phase für den Autoverkehr wieder geöffnet wird und erst später für den Lastwagenverkehr.

swissinfo und Agenturen

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