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Selenskyj spricht mit Trump über Tomahawks

Keystone-SDA

Der ukrainische Staatschef Wolodymyr Selenskyj und US-Präsident Donald Trump haben über Patriot-Flugabwehrsysteme und Tomahawk-Marschflugkörper gesprochen. Das berichtete Selenskyj auf Telegram nach einem neuen Telefonat mit Trump, mit dem er schon am Vortag gesprochen hatte. "Wir sehen und hören, dass Russland Angst hat, dass die Amerikaner uns "Tomahawks" geben könnten", schrieb Selenskyj. Dies sei ein Signal, "dass genau dieser Druck für den Frieden wirken kann".

(Keystone-SDA) Ob konkrete Absprachen zur Lieferung neuer Waffensysteme getroffen wurden, liess der ukrainische Präsident offen. «Wir haben mit Präsident Trump vereinbart, dass unsere Teams, unser Militär sich um alles kümmern werden, was wir besprochen haben.»

Zuvor hatte Selenskyj mit dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron telefoniert. Dabei sei über das «Schlüsselthema» Flugabwehr gesprochen worden. Angesichts der Lücken in der ukrainischen Flugabwehr, die zuletzt nur knapp drei Viertel der anfliegenden russischen Drohnen und Raketen abschiessen konnte, ist Kiew auf weitere Lieferungen entsprechender Waffensysteme angewiesen.

Lage um Atomkraftwerk auch Gesprächsthema

Weiteres Gesprächsthema sei die Lage in dem von Russland besetzten Kernkraftwerk Saporischschja gewesen. Russland habe kein Interesse daran, die Sicherheit wiederherzustellen, sagte Selenskyj. Das Kraftwerk ist seit dem 23. September vom Stromnetz getrennt – so lange wie noch nie in dem seit mehr als dreieinhalb Jahren andauernden russischen Angriffskrieg. Obwohl die sechs Reaktoren des AKW abgeschaltet sind, brauchen sie Strom, um die Kühlung in Gang zu halten. Das wird durch Notstromdieselgeneratoren gewährleistet.

Mit Blick auf die nukleare Sicherheit müsse das Problem aber unverzüglich behoben werden, fordert die Atomenergiebehörde IAEO. Russische Truppen hatten die Anlage im März 2022 besetzt. Moskau und Kiew werfen sich immer wieder gegenseitigen Beschuss der Anlage vor.

Macron verurteilt Russlands Kriegskurs

Im Anschluss an das Telefonat verurteilte Macron die fortgesetzte kriegerische Haltung Moskaus. «Wenn Russland weiterhin auf Kriegskurs bleibt und sich weigert, an den Verhandlungstisch zu kommen, wird es dafür einen Preis zahlen müssen», schrieb Macron auf X. Frankreich verurteile die russischen Angriffe auf kritische ukrainische Infrastruktur. Die Attacken seien zu Beginn des Winters faktisch gegen die Zivilbevölkerung gerichtet. «Gemeinsam mit unseren Partnern prüfen wir, welche Hilfe erforderlich ist, um die Grundversorgung wiederherzustellen und sicherzustellen.»

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