

Heute in der Schweiz
Liebe Schweizer:innen im Ausland
Auch ich war überzeugt, eine Mutterschaft ramponiere meine berufliche Laufbahn. Ich bin damit nicht allein: Gemäss Bundesamt für Statistik befürchten 70% der 25- bis 39-jährigen Frauen in der Schweiz, dass ihnen eine Mutterschaft beruflich schaden wird.
Freundliche Grüsse

Tausende von Frauen werden in der Schweiz beruflich wegen ihrer Mutterschaft diskriminiert.
Meine Kollegin Sibilla Bondolfi brachte am vergangenen Freitag an dieser Stelle die momentane Gleichstellungsdebatte in der Schweiz mit einem Zitat von SP-Nationalrätin Min Li Marti auf den Punkt: «Für Männer zahlt sich ein Kind finanziell aus. Für Frauen ist es eine Strafe.» Dass dies der traurigen Realität entspricht, zeigt jetzt auch ein Artikel der «Berner Zeitung»:
Direkt nach dem Mutterschaftszeit wurde Rachel Mende die Arbeitsstelle gekündet. Diese Kündigung war diskriminierend. Eine Kündigung ist, so sieht es das Gleichstellungsgesetz vor, dann diskriminierend, wenn sie deshalb erfolgt, weil eine Frau Mutter – oder ein Mann Vater – geworden ist, schreibt die «Berner Zeitung». Auch nicht erlaubt sei es, eine Mutter nach einer Schwangerschaft zu zwingen, ihr Pensum zu reduzieren.
Gegen eine solche Kündigung vorzugehen, braucht Energie und Geld. Energie, die nach der Geburt eines Kindes meist nicht übermässig vorhanden ist. Geld, das je nach Ausgang des Rechtsstreits verloren sein kann. Die Gewerkschaft Travail Suisse geht davon aus, dass zwischen 3300 und 6600 Frauen jährlich wegen ihrer Mutterschaft diskriminiert werden.
- Wenn der Arbeitgeber keine Mutter beschäftigen willExterner Link – der Artikel aus der Berner Zeitung (Paywall).
- Glückwunsch zum Baby, Sie sind gefeuert!Externer Link – ein Buch über Diskriminierung von Eltern im Job.
- Warum Schweizer Väter Vollzeit und Mütter Teilzeit arbeiten – ein Artikel aus unserem Archiv.
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Drohende Grippewelle in der Schweiz: Bund sagt Impfaktion bei Kindern ab.
England macht es seit Jahren vor: Jährlich werden Kinder zwischen zwei und elf Jahren gegen die Grippe geimpft. Mit einem Nasenspray. Bei einer Durchimpfung von rund 60% der Kinder dieser Altersgruppe gingen die Influenza-bedingten Arztbesuchen um 45% zurück, die Hospitalisationen um 40%.
Die Schweiz wollte nachziehen und hat Impfstoff bestellt. Seit Mitte Oktober sind nun rund 10’000 Nasensprays von AstraZeneca in einem Kühllager bei Burgdorf BE deponiert. Fein säuberlich verpackt stehen sie für die Schweizer Kinder bereit, so die «Sonntagszeitung». Doch ob die Dosen im grossen Stil zum Einsatz kommen, ist höchst ungewiss. Es sei keine Vergütungslösung gefunden worden, sagt das BAG gegenüber der «Sonntagszeitung».
Wegen den coronabedingten-Schutzmassnahmen in den vergangenen zwei Wintern, ist die Grippewelle praktisch ausgeblieben. Jetzt scheint sie mit voller Wucht zurückzukehren – «Indizien dafür sind Deutschland, wo die Welle bereits angerollt ist, und Australien. Das Land auf der Südhalbkugel funktioniert als eine Art Grippebarometer», schreibt die «Sonntagszeitung».
- Der Artikel Bund sagt gross angelegte Impfaktion abExterner Link in der Sonntagszeitung (Paywall).
- Hier ein Artikel bei nau.chExterner Link.
- Die Informationsseite des Bundes zur GrippeimpfungExterner Link.

Wegen gescheitertem Rahmenabkommen: Schweizer Unternehmen muss Produktion ins Ausland verlegen.
Der Abbruch der Verhandlungen mit der EU über ein Rahmenabkommen ist nicht nur für die Schweizer Forschung folgenschwer. Auch die Wirtschaft muss ihre Konsequenzen ziehen. So zum Beispiel bei einem Aargauer Unternehmen, das seine Produktion ins Ausland verlegen musste, um weiterhin an Forschungsprojekten im EU-Raum teilnehmen zu können.
Das Unternehmen gehört zu den weltweit führenden Herstellern von Werkstücken zur präzisen Tiefbohrung. Es übernimmt für einige Forschungsprojekte im EU-Raum die Machbarkeitsstudien zu Tieflochbohrungen, wie etwa beim Fusion for Energy-Projekt in Südfrankreich, das mit Kernfusion die Energiebranche revolutionieren will. «Wir sind die Einzigen im europäischen Raum, die die Innenbearbeitung von Tiefbohrern in dieser Art herstellen können», sagt der Geschäftsführer gegenüber der «Aargauer Zeitung».
Doch damit er seine Marktposition halten und weiterhin an EU-Forschungsprojekten teilnehmen kann, musste er einen Teil der Produktion aus der Schweiz nach Deutschland verlegen. «Früher konnten wir direkt mit Forschungsprojekten im EU-Raum arbeiten«, erklärt er. Seit die Verhandlungen abgebrochen geworden seien, laute die Vorgabe, dass sie nicht mehr mit ihnen in Kontakt treten sollten.
- Der ganze Artikel in der Aargauer Zeitung von heuteExterner Link (Paywall).
- Die Angst der Schweizer Forschung vor der Isolation – ein Beitrag übernommen von der Schweizer Revue.
- Die derzeitigen politischen Blockaden zwischen der Schweiz und der EU beeinträchtigen die Schweizer Beteiligung an internationalen Projekten – ein Artikel aus dem swissinfo.ch-Archiv.
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Ein Geologe, eine Lehrerin, ein Koch und eine Teenagerin: Schweizer:innen in Katar haben uns von ihrem Leben erzählt.
Am Sonntag startet die wohl umstrittenste Fussball-WM der Geschichte. Die Schweizer Nationalmannschaft hat sich für das Turnier qualifiziert. Einige von den 219 Auslandschweizer:innen in Katar werden der Nati vor Ort zujubeln.
Nicht im Stadion sitzen wird die 18-Jährige Schweizerin Lina Guidoum. Sie hat für die Spiele keine Tickets ergattern können. Die Schülerin ist meine letzte Protagonistin in der swissinfo.ch-Serie zur Fussball-Weltmeisterschaft in Katar. Zudem ist Lina Guidoum die jüngste im Bunde der vier Auslandschweizer:innen, die ich im vergangenen Monat porträtiert habe.
Doch von allen porträtierten Auslandschweizer:innen lebt die Teenagerin schon am längsten im Emirat. Seit 11 Jahren. Deshalb könne sie auch das Leben in Katar nicht wirklich mit jenem in der Schweiz vergleichen. Das wird sich bald ändern: Nächstes Jahr möchte sie in der Schweiz ihr Studium beginnen.
- Hier geht es zu meinem letzten Porträt: Als Schweizer Teenagerin in Katar.
- Ich habe im vergangenen Monat über einen Schweizer Geologen, eine Schweizer Lehrerin und über einen Schweizer Koch in Katar geschrieben.
- Auch die Berner Zeitung hat einen Auswanderer in KatarExterner Link porträtiert (Paywall).

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