
Heute in der Schweiz
Liebe Auslandschweizerinnen und Auslandschweizer
Das übersteigt klar meinen Horizont: Für die 9-Milliarden-Franken-Garantie, die der Bund der UBS im Rahmen der Credit-Suisse-Übernahme gegeben hat, gibt es keinen schriftlichen Vertrag.
Beste Grüsse aus Bern

Das tönt nach Problemen: Der Bund gibt eine 9-Milliarden-Franken-Garantie auf Kosten der Steuerzahlenden ab – ohne schriftlichen Vertrag.
Die Zeit eilte zwischen dem 15. und dem 19. März dieses Jahres: Binnen weniger Tage mussten Bund, Nationalbank, Finanzmarktaufsicht und UBS und Credit Suisse deren Übernahme durchpauken.
Dabei versäumte es Finanzministerin Karin Keller-Sutter, die von ihrem Departement geleistete Garantie von neun Milliarden Franken – für unbekannte Risiken in den Büchern der CS – mit der UBS in einem schriftlichen Vertrag zu vereinbaren.
Das könnte nun unliebsame Folgen haben: Gemäss Rechtsexpert:innen könnte das nachträgliche Nein des Schweizer Parlaments zu den Bundesgarantien von total 109 Milliarden Franken entgegen bisheriger Annahme doch bindend sein. Dies, weil zum Zeitpunkt des Parlamentsentscheids keine verbindliche Verpflichtung bestand. Affaire à suivre.
- Bund und UBS haben keine schriftliche Verpflichtung unterzeichnetExterner Link – SRF News.
- Credit Suisse: Keine schriftliche Vereinbarung zwischen Bund und UBS über 9-Milliarden-GarantieExterner Link.
- Geldcast Spezial: Die Schweiz spricht Milliarden für die Credit-Suisse-Übernahme – der Geldcast von SWI swissinfo.ch zur Übernahme.

Die Schweiz kann die rund 100 Auslandschweizer:innen nicht aus dem Sudan evakuieren – aus Sicherheitsgründen.
Auch heute gehen im ostafrikanischen Land die Kämpfe zwischen einer Miliz und den Truppen des Machthabers weiter. Bei den Gefechten wurde auch die Residenz des Schweizer Botschafters getroffen und beschädigt.
Das schweizerische Aussendepartement (EDA) ist bemüht, das Personal der Schweizer Botschaft in Khartum sowie weitere Schweizer Staatsbürger:innen ausser Landes zu bringen.
Doch dafür ist die momentane Lage zu gefährlich, sagte der Leiter der Krisenzentrale im EDA.
Angestrebt wird immer noch eine Evakuierung durch einen Drittstaat. Ein Waffenstillstand scheint aktuell ausser Reichweite.
- Evakuierung aus dem Sudan laut EDA unmöglich: «Die Sicherheit ist nicht garantiert»Externer Link – Bericht im Blick.
- Gewaltausbruch in Ostafrika: Wagner und der Kreml sind im Sudan vor allem auf Gold ausExterner Link – Interview mit Sudan-Kenner Tobias Simon auf SRF News.
- Wagner-Gruppe in Afrika: Viel mehr als nur SöldnerExterner Link – Hintergrund unserer Kolleg:innen von der Deutschen Welle.

Reichlich spät: Teile der Schweizer Ostalpen und des Juras versinken im Schnee.
In höheren Lagen in den Kantonen Graubünden und Tessin wie auch im Jura sieht es aus wie im Märchenbuch: Bis zu 30 Zentimeter weich war die Ladung Pulverschnee, die Frau Holle wohl unbedingt noch loswerden wollte.
Für den Verkehr auf der Nord-Südachse war das zu viel: Die nördliche Anfahrt zum San-Bernardino-Tunnel war am Vormittag gesperrt. Behinderungen gabs auch auf der Südanfahrt.
Kaum zu glauben: In Maloja, dem Startort des legendären Engadin Skimarathons von Mitte März, liegt aktuell so viel Schnee wie noch nie in diesem Winter.
- Grosse Lawinengefahr in den Bergen: San Bernardino versinkt im SchneeExterner Link – Aargauer Zeitung.
- Lawinengefahr im Tessin und Graubünden – Maloja mit Schnee-SpitzenwertExterner Link – Tages-Anzeiger.
- 53. Engadin Skimarathon 2023 – Die TageshighlightsExterner Link – YouTube-Video.

Lassen wir die Woche sportlich ausklingen – mit dem neuen Wunderläufer aus der Schweiz. Der nicht für die Schweiz laufen kann.
Er ist gertenschlank, sein Lachen schüchtern, aber herzlich, und er kann die schnellsten Langstreckenläufer der Welt schlagen: Dominic Lobalu aus Abtwil im Kanton St. Gallen.
Der 23-Jährige kam 2019 in die Ostschweiz – als Vollwaise, der aus dem Südsudan flüchten musste. Er hatte dort mit ansehen müssen, wie seine Eltern erschossen wurden.
Ein Hobby-Leichtathletiktrainer nahm den Neuankömmling unter seine Fittiche – und das Wunder begann.
Kometenhaft stieg Lobalu in die Weltspitze auf. Von Rennen zu Rennen über 5000m und 10’000m verbesserte er seine Bestzeiten um teils 20 Sekunden und mehr. Heute kann er auf der grossen Bühne der Diamond League die schnellsten Kenianer und Äthiopier schlagen.
Zum Happy End fehlt aber noch das Entscheidende: Lobalu hat kein Land, für das er an Olympia 2024 oder an den Weltmeisterschaften starten kann. Und die Schweiz, so gerne sie Champions hat, kennt in Sachen Einbürgerung keine kurzen Wege.
- Porträt eines Kriegsflüchtlings und Sportwunders: Der Lauf seines LebensExterner Link – die Geschichte Dominic Lobalus im Magazin des Tages-Anzeigers (Paywall).
- Tadesse Abraham triumphiert in Zürich mit Schweizer RekordExterner Link – Bericht über einen Schweizer Wunderläufer, der aus Eritrea flüchten musste.
- 10 Fragen zur Schweizer Bürgerschaft – der swissinfo.ch-Explainer von 2018.

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