

Heute in der Schweiz
Liebe Auslandschweizerinnen und Auslandschweizer
Einst war der Genfer Automobilsalon ein Magnet, der 700'000 Menschen anzog. Sie pilgerten als eine Art rollendes Volksfest in Zügen aus allen Landesteilen an den Lac Léman, um den funkelnden Karossen auf vier Rädern zu huldigen. Und heute? Kollege Marc Leutenegger fand etwas ganz Anderes vor.
Beste Grüsse

Nach vierjähriger Absenz gibt es ihn wieder: Den Genfer Automobilsalon. Doch die Ausgabe 2024 könnte die letzte sein.
Die Organisator:innen backen deutlich kleinere Brötchen: Sie hoffen auf noch 200’000 Fans. Diese finden gerade noch mal Modelle von 20 Anbietern. Flaggschiff ist Renault.
Vorbei die Zeiten, als Hersteller von Supersportwagen und Luxuskarossen ihre glitzernden Neuheiten in Genf präsentierten – weil es weltweit keine perfektere Bühne dafür gab.
«Es ist ein Jammer, aber es ist mit der Messe wohl vorbei», sagte vor Ort ein spanischer Kollege zu SWI-Journalist Marc Leutenegger. Der Spanier dreht gerade einen Beitrag über den Elektrokleinwagen die grosse Premiere von Genf: den Renault 5. «Nichts gegen das Auto, aber wer wird dafür anreisen?»
- Ein Lebewohl für den Genfer Auto-Salon – Marcs Bericht von der Eröffnung des Automobilsalons von Genf.
- Autoexperte Stefan Bratzel: «Für den Genfer Autosalon dürfte 2024 das Ende sein» – Marcs Interview mit dem deutschen Branchenkenner.
- Genfer Autosalon ist zurück – doch viele Automarken fehlenExterner Link – SRF News.
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Die Schweiz zahlt ihren Bürger:innen im Ausland weniger Sozialhilfe.
Ein Grund dafür sind sinkende Fallzahlen, wie SWI-Mitarbeiter Claude Chatelain schreibt. 2023 wurden beim Aussenministerium gerade noch 270 neue, so genannte Geschäfte eröffnet.
Dabei kann es sich um vieles handeln: Um eine Einzelperson, um eine Familie, aber auch um eine einmalige Zahlung für eine Heimschaffung, um eine monatliche Unterstützung oder um eine einmalige, ausserordentliche medizinische Behandlung.
Das Total der Sozialhilfe an Auslandschweizer:innen betrug laut Aussendepartement knapp 850’000 Franken.
Die Entwicklung widerspricht den Erwartungen. Stetes Anwachsen der Fünften Schweiz, Inflation und Zunahme von Krisen liessen die Behörde in Bern einen Anstieg der Sozialhilfe im Ausland erwarten.
Eine Zunahme verzeichnet das Aussendepartement dennoch: Die Fälle werden immer komplexer. Im Fall einer Auslandschweizerin, die auf Bali lebt, entschied schlussendlich das Bundesverwaltungsgericht über die Höhe der Unterstützung.
- Sozialhilfe für Ausgewanderte: Weniger, aber immer kompliziertere Fälle – der SWI-Hintergrund.
- «Die Sozialhilfe kommt für Auslandschweizer nur im Extremfall zum Tragen» – Beitrag von Kollegin Melanie Eichenberger von 2020, als die Pandemie ausbrach.
- Kein Geld, kaum Hilfe, aber ein Koffer voller Hoffnung – weiterer Artikel von Melanie Eichenberger von 2020.

Österreich hilft der Schweiz bei der Digitalisierung ihrer Justiz.
Die Schweiz sei punkto Digitalisierung ein Entwicklungsland, schrieb unsere damalige Fachjournalistin. Das war anno 2017.
Heute präsentiert sich die Lage nicht viel anders. Doch im Gerichtswesen soll es jetzt vorwärts gehen: Die Justiz schiebt nicht mehr Aktenberge hin und her, sondern setzt künftig auf elektronische Akten. Für die Verwaltung dieser digitalen Akten setzt der Bund auf eine Lösung aus Österreich.
Österreichische Entwicklerinnen und Entwickler würden der Schweiz helfen, den Code ihren Bedürfnissen anzupassen, schreibt SRF-Gerichtskorrespondentin Sibilla Bondolfi. Dabei gehe es beispielsweise um die Mehrsprachigkeit.
Nicht an Bord der nachbarlichen Applikation sind die Bundesanwaltschaft und das Bundesgericht. Letzteres verfügt bereits über eine Lösung für elektronische Dossiers.
- Mit Hilfe von Österreich: Die Schweiz digitalisiert ihre JustizExterner Link – SRF News.
- Die Schweiz – Entwicklungsland in digitaler Demokratie – der SWI-Beitrag von anno 2017.
- Das kann die Schweiz vom taiwanesischen Modell lernen – mein Bericht von einem Austausch unter Digitalisierungs-Expert:innen aus beiden Ländern von 2021.
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Kein Scherz: Was ist das, wenn daheim plötzlich der Ex-Bundesrat im Wohnzimmer steht?
Es ist ein «Salon de Modeste»! Diese sind in der Stadt Freiburg Kult: Am 24. Februar, zur Feier des heiligen Modestus, treffen sich abends Freiburgerinnen und Freiburger auf einem Platz. Alle nehmen eine Klebeetikette, auf der ein Name samt Adresse steht.
Dann machen sie sich auf. An ihrem jeweiligen Ziel eingetroffen, tauchen sie ein in eine bunt gemischte Gruppe von rund 20 Personen. Bei gutem Essen und gutem Wein entwickelt sich unter den bekannten Unbekannten eine prächtige Stimmung mit angeregten, spannenden Gesprächen.
Die Idee der Salons: Menschen zusammenbringen, die in derselben Stadt leben, die sich aber nie kennenlernen würden.
Plötzlich steht im Salon, dem Wohnzimmer einer WG im vierten Stock eines Wohnblocks, der letztjährige Bundespräsident Alain Berset. Nach seinem Ausscheiden aus der Schweizer Regierung im letzten Dezember strebt der Freiburger jetzt nach Höherem: Er will Generalsekretär des Europarats werden.
Obwohl Berset als Innen- und Gesundheitsminister während der Covidpandemie zum hoch umstrittenen Politiker wurde, bleibt im Salon der Ton stets höflich und der Umgang pfleglich, wie der «vorgewarnte» Journalist von der NZZ bezeugt, der ebenfalls im Salon war.
- Und plötzlich klingelt Alain Berset an der TüreExterner Link – Bericht in der Neuen Zürcher Zeitung (Paywall).
- Bersets Wahlkampf für den Europarat ist eröffnetExterner Link – SRF News.
- Streit um Bersets Kandidatur eskaliertExterner Link – Blick.
- Der Pragmatiker, der die Schweiz durch die Pandemie führte – SWI-Kuration eines Beitrags des Westschweizer Fernsehens RTS.

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