

Heute in der Schweiz
Liebe Schweizerinnen und Schweizer im Ausland
Morgen beginnen in Bern die «SwissCommunity Days», ein neues Format der ASO. An zwei Tagen trifft sich der Auslandschweizer-Rat im Bundeshaus zum Austausch und zur politischen Arbeit. Nicht nur das Format ist neu, der Rat wird mit 71 neugewählten Delegierten von insgesamt 140 grundlegend erneuert.
Des Weiteren geht es im Briefing um die besorgniserregende Zunahme von Femiziden in der Schweiz, eine gute Nachricht zur AHV und um einen schmelzenden Giganten.
Herzliche Grüsse aus Bern

Morgen beginnt für den Auslandschweizer-Rat ein neues Kapitel. Zum ersten Mal finden in Bern die «SwissCommunity Days» statt, ein neues Format, das den bisherigen Auslandschweizer-Kongress der Auslandschweizer-Organisation (ASO) zumindest in diesem Jahr ersetzt.
Morgen beginnt für den Auslandschweizer-Rat ein neues Kapitel. Zum ersten Mal finden in Bern die «SwissCommunity Days» statt, ein neues Format, das den bisherigen Auslandschweizer-Kongress der Auslandschweizer-Organisation (ASO) zumindest in diesem Jahr ersetzt.
An den «SwissCommunity Days» treffen sich im Bundeshaus die bisherigen sowie die neuen Mitglieder des Auslandschweizer-Rats, der mit 71 frisch gewählten Kandidat:innen von insgesamt 140 grundlegend erneuert wurde. In über 40 Ländern wurden in diesem Frühjahr Online-Direktwahlen durchgeführt. Das Resultat ist ein höherer Anteil an weiblichen Delegierten im Rat.
Workshops und Diskussionen bereiten die Delegierten auf ihre neue Rolle vor und fokussieren auf die wichtigsten Anliegen der Fünften Schweiz. Am zweiten Tag werden die neuen Ratsmitglieder offiziell bestätigt, der Vorstand gewählt und eine Resolution zur E-ID verabschiedet.
Der Kongress, der neben der politischen Arbeit auch dem sozialen Austausch und dem Networking dient, findet neu nur noch einmal pro Legislatur statt, das nächste Mal 2027. Gründe dafür sind sinkende Teilnehmendenzahlen und rückläufige Sponsoringgelder.
Swissinfo ist an den «SwissCommunity Days» vor Ort mit dabei und wird für Sie berichten.

Wieder ein Femizid in der Schweiz: Mann tötet Ex-Partnerin und zwei gemeinsame Kinder. Bundesrat Beat Jans ist nach Spanien gereist, um zu erfahren, wie dort Femizide präventiv bekämpft werden.
Femizid ist, wenn ein Mann eine Frau tötet, weil sie eine Frau ist. Häufig eine (Ex-)Partnerin. In diesem Jahr sind in der Schweiz bereits 22 Frauen so ums Leben gekommen, mehr als im gesamten letzten Jahr, wie der Tages-Anzeiger schreibt. Das letzte Opfer ist eine 47-jährige Algerierin, die vergangenen Dienstag in Corcelles bei Neuenburg von ihrem Ex-Partner erstochen wurde. Der Mann hat auch die beiden gemeinsamen Töchter getötet.
Die Zunahme dieser Delikte alarmiert auch die Politik. Bundesrat Beat Jans ist nach Spanien gereist, wo viel in die Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen investiert wird. Ein zentrales Register erfasst Taten gegen Frauen, potenzielle Täter werden überwacht. Denn es gibt fast bei jedem Femizid Anzeichen, oft ist es eine Geschichte häuslicher Gewalt sowie eine frische Trennung.
Auch Bundesrätin Elisabeth Baume-Schneider hat sich nach der schockierenden Tat von Corcelles geäussert. Sie appelliert an Betroffene, die Hilfe verlangen müssen. «Und wir müssen ihnen zuhören», sagte sie in einem Interview mit SRF. Die im Juni beschlossenen dringlichen Massnahmen des Bundes beinhalten unter anderem mehr Plätze in Notunterkünften und verstärkte Prävention.

Neue Prognosen zeigen: Die AHV ist mittelfristig stabil – sofern die Finanzierung der 13. AHV-Rente gesichert ist. Ohne Lösung droht ab 2026 ein Milliardenloch.
Ist alles gar nicht so schlimm, wie bis anhin gedacht? «Um die AHV-Finanzen steht es plötzlich gut», schreibt die Aargauer Zeitung. Die neuen Zahlen des Bundes sagen voraus, dass das Finanzierungslücke mittelfristig verschwinden wird.
Unter einer Bedingung: Die Finanzierung der 13. AHV muss geklärt sein. Denn sonst tut sich ab 2026 ein Milliardenloch auf. «2035 liegt das Defizit bei 4,2 Milliarden Franken», so die Zeitung. Würde die Zusatztranche aber mit einer Erhöhung der Mehrwertsteuer oder Lohnbeiträgen finanziert, sei die AHV mittelfristig im Trockenen.
Grund dafür ist, dass es zukünftig doch mehr Erwerbstätige gibt als bisher angenommen. Durch die zusätzlichen Einnahmen wird das Betriebsergebnis bis 2040 nie negativ sein und der AHV-Fonds auf 66 Milliarden Franken wachsen, anstatt, wie bisher angenommen, zu schrumpfen.
Ein kleiner Dämpfer zum Schluss: Das Bundesamt für Sozialversicherungen weist jedoch darauf hin, dass die Zahlen «mit grosser Unsicherheit» behaftet seien.

Folge der Klimaerwärmung: Eine italienische Studie sagt voraus, dass der Aletschgletscher in 75 Jahren verschwunden ist. Das hat auch Folge für die Stabilität der Berge.
Vor ein paar Wochen stand ich zum ersten Mal auf dem Aletschgletscher. Es war eindrücklich zu erfahren, dass sich unter meinen Steigeisen mehrere Hundert Meter Eis befinden. Und traurig zugleich, da dieses Eis unaufhaltsam davonschmilzt.
Schon 2100 könnte der Gletscher, so wie wir ihn heute kennen, verschwunden sein, berichtet heute RTS. Diese düstere Prophezeiung stammt von der italienischen Umweltorganisation Legambiente. Noch ist der Aletschgletscher mit ungefähr 20 Kilometern Länge der grösste Gletscher der Alpen. Doch zwischen 2000 und 2023 ist er durchschnittlich 40 Meter pro Jahr zurückgegangen. Wenn es so weitergeht, wird nur in den obersten Lagen Eis übrigen bleiben, betonen die Glaziolog:innen.
Besorgt sind die Forschenden auch über den Einfluss des schmelzenden Eises auf die Hangstabilität. Am linken Talhang habe der zurückgehende Gletscher Risse hinterlassen, die mit der Zeit grösser wurden. Sie fordern ein besseres Gletschermonitoring, internationale Zusammenarbeit und wissenschaftliche Studien, um die Folgen der Erderwärmung in den Alpen vorausschauend zu managen.

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