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F-35 hebt ab.

Heute in der Schweiz

Liebe Schweizerinnen und Schweizer im Ausland

Im heutigen Briefing geht es mal wieder um die F-35-Kampfjets. Vier der bestellten 36 Maschinen sollen hierzulande fertig zusammengebaut und getestet werden – selbstverständlich gekoppelt an Mehrkosten.

Weiter reden wir über Neuerungen beim Schutzstatus S für geflüchtete Ukrainer:innen, Lorbeeren für die ETH Zürich, und wir blicken 25 Jahre nach der Naturkatastrophe in Gondo zurück.

Gute Lektüre!

Ein Bauset für den F-35.
Unterstützung vom VBS: Vier der 36 F-35-Kampfjets sollen in Emmen «endmontiert und getestet» werden. Keystone / Christian Beutler

Grünes Licht für das «Projekt Rigi»: Vier der insgesamt 36 für die Schweiz bestellten Kampfflugzeuge des Typs F-35 werden bei der Ruag am Standort Emmen «endmontiert und getestet».

Wie heute an einer Medienkonferenz bekannt gegeben wurde, unterstützt das Eidgenössische Departement für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport (VBS) das Projekt. Laut dem VBS habe die «Teilmontage und das Testen von vier F-35A-Kampfflugzeugen in der Schweiz eine grosse sicherheitspolitische Bedeutung». Die Schweiz könne «Know-how mit dem Kampfjet der neusten Generation aufbauen und ihre Unabhängigkeit in der Instandhaltung stärken».

Zudem wird aktuell geprüft, wie sich die Ruag zu einem europäischen Zentrum für Militärluftfahrt weiterentwickeln könne.

Allerdings bedeutet das «Projekt Rigi» für Bund und Steuerzahler:innen laut Schätzungen Mehrkosten von rund 200 Millionen Franken, schreibt CH Media. Dies bei den ohnehin bereits ausufernden Beschaffungskosten für den F-35. Zur Erinnerung: Statt dem zunächst angenommenen Fixpreis von 6 Milliarden Franken muss inzwischen mit Mehrkosten zwischen 650 Millionen und 1.3 Milliarden Franken gerechnet werden.

Ein Arbeiter holt eine Ukrainische Flagge herunter.
Der Bundesrat hat den Schutzstatus S bis 2027 verlängert und die Regeln verschärft. Keystone / Michael Buholzer

Für geflüchtete Ukrainer:innen aus sieben Regionen im Westen des Landes wird es ab November in der Regel nicht mehr möglich sein, den Schutzstatus S in der Schweiz zu erhalten.

Eine Rückkehr in diese Regionen sei laut dem Bund zumutbar. Mit diesem Entscheid reagiert der Bundesrat auf eine Forderung aus dem Parlament, basierend auf einer Motion der SVP-Ständerätin Esther Friedli.

Wer den Status S bereits erhalten hat, ist von dieser Einschränkung nicht betroffen. Zudem hat der Bundesrat entschieden, dass der Schutzstatus S frühesten Anfang März 2027 aufgehoben wird.

«Von den Flüchtlingen, die heute in der Schweiz sind und den Status S haben, stammen nur etwas mehr als zehn Prozent aus denjenigen Regionen, die der Bund jetzt als sicher betrachtet», schreibt SRF News. Folglich dürften sich – gemessen an den Betroffenen – die Einschränkungen für neu Einreisende in Grenzen halten.

ETH-Gebäude
Weltweit auf dem elften, in Kontinentaleuropa auf dem ersten Platz: die ETH Zürich. Keystone / Michael Buholzer

Lorbeeren für die ETH Zürich: Erneut wurde sie zur besten Hochschule Kontinentaleuropas gekürt.

Dies geht aus der neusten Rangliste des Fachmagazins «Times Higher Education» hervor. Die Schweiz zeige sich beständig, schrieb das Magazin in einer Mitteilung. Weltweit belegt die Eidgenössisch Technische Hochschule in Zürich (ETH) in der Rangliste für das Jahr 2025 den elften Platz – den gleichen wie in den letzten Jahren.

Während die Eidgenössische Technische Hochschule in Lausanne (EPFL) hingegen drei Plätze verloren hat und neu an 35. Stelle liegt, konnte die Universität Lausanne trumpfen. Mit Platz 125 erreichte sie ihr bestes Ergebnis überhaupt.

Den ersten Platz im Ranking belegt übrigens die University of Oxford in Grossbritannien – zum zehnten Mal in Folge.

Erdrutsch in Gondo
Der Erdrutsch, der einen Drittel des Dorfes Gondo zerstört hat, gilt als eine der schwersten Naturkatastrophen der Schweiz in den letzten Jahrzehnten. Keystone/Andree-Noelle Pot

25 Jahre nach Gondo: Ein Vierteljahrhundert nach der schweren Naturkatastrophe schauen die Bewohner:innen zurück.

Es war der 14. Oktober im Jahr 2000, als auf der Südseite des Simplonpasses ein gewaltiger Erdrutsch ins Tal donnerte. Ein Drittel des Dorfes Gondo wurde zerstört, 13 Menschen verloren ihr Leben.

25 Jahre nach der Katastrophe eint diese die Bewohner:innen von Gondo noch immer: «Man spürt den Zusammenhalt im Dorf. So ein Ereignis schweisst zusammen», sagt Annemarie Squaratti, die in einem der neu aufgebauten Häuser im Dorf lebt.

Auch der damalige Gemeindepräsident von Gondo, Roland Squaratti, erinnert sich an jenen Tag. Schuldzuweisungen seien im Dorf nicht gemacht worden, die Menschen hätten mit der Katastrophe schon genug zu kämpfen gehabt. «Wenn wir einen Schuldigen ausgemacht hätten, hätte das auch keinen der 13 Toten wieder lebendig gemacht» sagt Squaratti gegenüber SRF.

Heute leben 75 Menschen in Gondo, das sind halb so viele wie vor dem Erdrutsch. Daniel Squaratti, heutiger Gemeindepräsident von Gondo-Zwischenbergen und Neffe des damaligen Gemeindepräsidenten, betont die Bedeutung des alljährlichen Gedenktages. Er helfe bei der Verarbeitung, die Katastrophe könne man so in Erinnerung behalten. «Das hilft einem auch, das zu schätzen, was man heute hat.»

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