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Toshiba kündigt erste 3D-Fernsehen ohne Brille an

LAS VEGAS (awp international) – Toshiba hat am Mittwoch erste 3D-Fernseher gezeigt, die ohne die übliche Brille auskommt. Erste Geräte in gängiger Grösse von 40 Zoll Bildschirmdiagonale will das Unternehmen im kommenden Geschäftsjahr 2011/12 (Ende März) auf den Markt bringen, kündigte der japanische Elektronikhersteller auf der Consumer Electronics Show CES in Las Vegas an.
Bislang lassen sich Fernsehbilder in 3D nur mit zusätzlichen Brillen (sogenannte Shutter-Brillen) anschauen. Die Brillen lassen jeweils nacheinander ein Bild für das rechte und das linke Auge durch, während das jeweils andere abgeblendet wird. Dadurch entsteht die dreidimensionale Wirkung.
Toshiba will nun mit einer speziellen Displaytechnologie den räumlichen Effekt sichtbar machen. Dabei strahlt der Bildschirm selbst mehrere Bilder einer Szene schräg versetzt aus. Das menschliche Auge soll dann die parallel gesendeten Bildsequenzen als ein dreidimensionales Bild erkennen.
Für den grossen Durchbruch des 3D-Fernsehens bei den Konsumenten ist nach einhelliger Auffassung der Branche die nötige Brille eine der grössten Hürden. Branchenbeobachter waren bislang davon ausgegangen, dass die ersten 3D-Fernseher ohne Brille frühestens in fünf bis zehn Jahren auf den Markt kommen könnten.
Toshiba sei der Pionier bei 3D-TV ohne Brille, sagte Unternehmenssprecher Sascha Lange. Seit Ende Dezember habe das Unternehmen bereits erste Fernseher an 500 ausgewählte Läden in Japan ausgeliefert. Dabei handele es sich aber um kleinere Geräte bis zu Bildschirmdiagonalen von 20 Zoll, die bis auf weiteres nur in Japan angeboten werden. Fernseher in Standardgrösse von rund 40 Zoll könnten dem dreidimensionalen Fernsehen allerdings weltweit einen grossen Schub geben.
Die neuen 3D-Fernseher sind für die Unterhaltungselektronik derzeit einer der grossen Hoffnungsträger, die den Absatz moderner Flachbildfernseher weiter ankurbeln sollen. Im Dezember hätten 3D- Geräte nur rund vier Prozent der verkauften Flachbild-TVs ausgemacht, sagte Lange. Bei den meist verkauften 40-Zoll-Geräten habe der Anteil aber schon bei 17 Prozent gelegen./rg/DP/stb

SWI swissinfo.ch - Zweigniederlassung der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft

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