Uster mit Wakkerpreis geehrt

Der Schweizer Heimatschutz hat der Stadt Uster den diesjährigen Wakkerpreis übergeben. Ausgezeichnet wird die Agglomerations-Gemeinde für ihr erfolgreiches Bemühen um eine eigene Identität.
Sogar unter Denkmalpflegern habe es Stirnrunzeln gegeben, als die Wahl auf Uster gefallen sei, erinnerte sich Heimatschutz-Präsident Caspar Hürlimann an der öffentlichen Übergabe des Preises am Samstag (16.06.).
Uster sei doch jenes verstädterte Dorf am Greifensee ohne eigentlichen Stadtkern, habe es geheissen. Warum also ausgerechnet Uster? Ein Ort, der ebenso chaotisch gewachsen sei wie viele andere Agglomerations-Gemeinden im Mittelland mit Durchschnittsbauten und Scheusslichkeiten.
Lebensraum aufgewertet
Hürlimann sagte an der Preisverleihung, dass die Behörden von Uster es in den vergangenen zwei Jahrzehnten allerdings geschafft hätten, den Siedlungs- und Lebensraum sukzessive aufzuwerten.
So habe Uster unter anderem 21 Hektaren Bauland zugunsten einer höheren Lebensqualität wieder ausgezont. Siedlungsgebiet sei gegen den ländlichen Raum abgegrenzt und grosse Gebiete seien als Naturschutzzonen ökologisch aufgewertet worden. Besonders lobenswert sei, dass Uster qualitätvolle neue Architektur aktiv fördere und auch eine unabhängige Stadtbildkommission ins Leben gerufen habe.
Nutzung stillgelegter Textilfabriken
Auszeichnungswürdig sei nicht zuletzt die innovative Nutzung der zahlreichen stillgelegten Textilfabriken. Mit der Schaffung von attraktivem Wohnraum, Ortsbildpflege und Raumplanung sei Uster auf dem Wege, sich wieder eine eigene Identität zu geben und sich als «Tor zum Zürcher Oberland» zu empfehlen, sagte Hürlimann.
Wakkerpreis seit 1972
Der Wakkerpreis ist mit 20’000 Franken dotiert. Er ist ein Vermächnis des Genfer Immobilienhändlers Henri-Louis Wakker. 1972 wurde der Preis erstmals verliehen. Der Schweizer Heimatschutz zeichnet mit dem Preis politische Gemeinden aus, die sich im Sinn des Heimatschutzes besonders hervorgetan haben.
swissinfo und Agenturen

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