Widerstand gegen neue Tarife in Apotheken
Das neue Abgeltungsmodell für Apotheken wird einen Monat nach seiner Einführung offenbar nicht flächendeckend angewandt. Der Krankenversicherer Assura und die Apotheken-Kette Sun Store verrechnen die neuen Taxen nicht.
Seit dem 1.Juli verdienen die Apotheker nicht mehr mit einer Marge am Verkaufserlös der Medikamente ihr Einkommen, sondern damit, dass sie ihre Beratungs-Tätigkeit in Rechnung stellen. Der Versicherer Assura und die Apothekenkette Sun Store widersetzen sich nun dem System und haben sich darauf geeinigt, solche Pauschalen nicht zu verrechnen.
Die 310'000 bei Assura Vericherten bezahlten in den 35 Sun-Store- Filialen in der Westscheiz und in Bern die neue Taxen nicht, bestätigte Assura-Direktor Jean-Paul Diserens am Donnerstag (02.08.) eine Meldung in der Zeitung "Le Temps".
Das neue System würde die Kosten im Gesundheitswesen in die Höhe treiben, erklärte Marcel Séverin, Besitzer von Sun Store. Die Apotheker würden damit zu stark geschützt. Sun Store hatte bereits vor der Einführung des neuen Systems auf die Apotheker-Marge verzichtet. Dies brachte der Kette den Übernamen "Supermarkt- Apotheke" ein.
In der Deutschschweiz ist es Assura bisher nicht gelungen, ein entsprechendes Abkommen zu schliessen. Doch man sei an Verhandlungen, sagte Diserens. Eine grosse Apothekenkette habe eine Vereinbarung vorgeschlagen.
swissinfo und Agenturen

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