Die Eurokrise hat nach Ansicht der Schweizerischen Nationalbank (SNB) klar Auswirkungen auf die Schweiz. Die Nationalbank werde die Schweizer Währungspolitik aber nicht ändern und eine zu starke Franken-Aufwertung "nicht zulassen", sagte SNB-Präsident Philipp Hildebrand.
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Hildebrand vertraut auf die Rettungsmassnahmen der Europäer, die am Montag einen gigantischen 750-Milliarden-Euro-Rettungschirm für in Geldnot geratene Länder aufgespannt haben.
Die Gemeinschaft habe klar Stabilität als Ziel, sagte Hildebrand nach einer Konferenz mit Notenbankchefs und Finanzexperten aus der ganzen Welt in Zürich.
«Die Märkte haben gut auf den Rettungsschirm der EU-Länder reagiert», betonte Dominique Strauss-Kahn, Direktor des Internationalen Währungsfonds, der an der hochkarätigen Konferenz ebenfalls teilnahm.
Die Solidaritätsbemühungen der Europäer seien wahrgenommen worden: «Die Europäer und die Europäische Zentralbank haben ein beeindruckendes System geschaffen», so der IWF-Chef.
Strauss-Kahn verteidigte die Milliardenhilfe für Griechenland und die Garantien, die besonders mit Blick auf die Euro-Wackelkandidaten Portugal und Spanien erlassen worden sind. An Griechenland richtete er aber klare Worte.
Hildebrand und Strauss-Kahn mahnten zu weiteren Reformen im Weltfinanzsystem. «Das System steht an einer wichtigen Weggabelung», gab der SNB-Chef zu bedenken. Grosse und volatile Kapitalflüsse würden nicht nur für Entwicklungsländer, sondern auch für Industriestaaten eine Gefahr darstellen.
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