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90 Mio. Franken für die Armen in Drittweltländern

Allein in Asien leben 900 Mio. Menschen in völliger Armut - wie etwa in den Armenvierteln von Kalkutta, Indien. Keystone

Der Bundesrat hat 90 Mio. Franken zur Bekämpfung der Armut in Drittweltländern bewilligt. Die Mittel gehen an das Hilfswerk Helvetas und den Asiatischen Entwicklungs-Fonds. Den 48 ärmsten Làndern werden schrittweise Agrarzölle erlassen.

Helvetas erhält für die Jahre 2002 bis 2004 insgesamt 36 Mio. Franken. Die Erneuerung des Beitrags soll es dem Hilfswerk erlauben, seine Entwicklungs-Zusammenarbeit mit Programmen in rund 20 Ländern in Afrika, Lateinamerika und Asien fortzusetzen, wie das Eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) schreibt.

Für die Ende dieses Jahres ablaufende Periode hatte Helvetas vom Bund jährlich 11,4 Mio. Franken erhalten. Die Erhöhung um jährlich 600’000 Franken begründet der Bundesrat mit seiner Absicht, den Anteil der öffentlichen Entwicklungshilfe zu erhöhen.

Helvetas wurde 1955 als erste private, politisch und konfessionell neutrale schweizerische Institution für Entwicklungs-Zusammenarbeit gegründet. Der Bund unterstützt seit fast 40 Jahren Helvetas-Projekte im Ausland.

Geld für Asiatischen Entwicklungs-Fonds

Einen Beitrag von 55,7 Mio. Franken genehmigte der Bundesrat für die siebte Wieder-Auffüllung des Asiatischen Entwicklungs-Fonds. Der Fonds wurde 1974 als Teil der asiatischen Entwicklungs-Bank gegründet. Er gewährt den ärmsten Ländern Asiens und des pazifischen Raums Darlehen zu Vorzugs-Bedingungen und technische Hilfe.

Die Beteiligung der Schweiz am Fonds beläuft sich zur Zeit auf 1,23% des Totals, was etwa ihrem Kapital-Anteil bei der asiatischen Entwicklungsbank entspricht. Die Geberländer verpflichteten sich bei der siebten Wieder-Auffüllung zu einem Beitrag von 2,84 Mrd. Dollar.

Das Ziel ist, die Zahl der in absoluter Armut lebenden Menschen bis 2015 auf die Hälfte zu reduzieren. Der asiatische Kontinent steht laut EDA mit 900 Mio. oder zwei Drittel der weltweit Ärmsten vor einer noch nie dagewesenen Herausforderung.

Bundesrat führt Nullzölle ein

Schliesslich beschloss der Bundesrat, für die 48 ärmsten Drittweltländer auch im Agrarbereich die Zölle schrittweise abzubauen. Ab Januar 2002 werden die Zölle auf allen noch nicht bevorzugt behandelten Agrar-Produkten um durchschnittlich 30 Prozent reduziert.

Ab 1. April 2004 werden sie in einem zweiten Schritt weiter gesenkt. Mittelfristig sollen sie auf Null reduziert werden. Dieser Schritt ist allerdings zeitlich noch nicht festgelegt. Darüber hat das Parlament im Jahr 2005 zu entscheiden.

swissinfo und Agenturen

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