Hohes Bevölkerungswachstum
Zwischen 1990 und 2000 stieg die Einwohnerzahl der Schweiz viel höher an als jene der EU-Länder. Dies vor allem auf Grund von Einwanderungs-Überschüssen.
Das Bevölkerungs-Wachstum in der Schweiz gehörte im vergangenen Jahrzehnt zu den höchsten in Europa. Es betrug 5,9%, wie das Bundesamt für Statistik (BfS) in den ersten Ergebnissen der «eigenössischen Volkszählung 2000» schreibt.
Im Vergleich dazu kamen Deutschland nur auf 3,9%, Frankreich auf 3,8% und Italien gar nur auf 1,7%.
Diese 5,9% Wachstum teilen sich auf in einen Geburtenüberschuss von rund 200’000 und einen Einwanderungs-Überschuss von 210’000 Personen. Dieser hohe Einwanderungs-Überschuss führe dazu, so das BfS, dass die Schweiz einen der höchsten Aussenwanderungs-Gewinne (+3%) in Europa ausweise.
Das Bundesamt führt dies unter anderem auch auf die schwierige Übergangszeit der Auflösung des ehemaligen «Ostblocks» und auf die Kriege in Südosteuropa zurück.
Alterung vorläufig verlangsamt
Die demografische Alterung hat sich in den 90er Jahren verglichen mit vorher etwas verlangsamt. Der Anteil der mindestens 60-Jährigen an der Gesamtbevölkerung stieg um lediglich einen Prozentpunkt auf 20,2%.
Doch die Alterung wird sich bald verstärkt fortsetzen: 2030 wird dieser Anteil rund 30% betragen. Schon heute gibt es knapp 300’000 über 80-Jährige in der Schweiz, und 1,2 Mio. 60-79-Jährige. Unter 20-Jährige gibt es demgegenüber 1,6 Mio.
Grundlegend geändert hat sich die Altersstruktur der Personen im erwerbsfähigen Alter. Der Anteil der 40- bis 59-Jährigen stieg von 25,5% auf 27,8%: Die Babyboom-Jahrgänge bewegen sich innerhalb der Alterspyramide nach oben.
Ab 2015 wird in der Schweiz der Anteil der Personen im erwerbsfähigen Altern rapide sinken. Dies widerspricht der weltweit sehr hohen Erwerbsquote von Frauen und Männern in der Schweiz. Oder es wird dazu führen, dass vermehrt auch Ältere im Erwerbsleben bleiben werden (müssen).
Alexander Künzle und BfS
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