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Novartis auf Grosseinkaufs-Tour

Rezeptfreie Medikamente gibts in den USA im Supermarkt. (Bild: Bryan F. Peterson/CORBIS) Bryan F. Peterson/CORBIS

Der Basler Pharmakonzern Novartis übernimmt von Bristol-Myers Squibb die Sparte rezeptfreie Medikamente für 850 Mio. Franken.

Mit dem Kauf will das Schweizer Unternehmen seine starke Stellung in diesem Markt weiter ausbauen.

Am Mittwoch verkündete der Schweizer Pharmariese Novartis ein Rekord-Halbjahres-Ergebnis, und schon einen Tag später folgt die Ankündigung des nächsten Grosseinkaufs: Der Branchenleader verleibt sich die rezeptfreien Medikamente des amerikanischen Konkurrenten Bristol-Myers Squibb.

Das Unternehmen übernehme die Produktions-und Marktrechte der Medikamente, einschliesslich der entsprechenden Verkaufsrechte in Lateinamerika, Europa, dem Nahen Osten und Afrika, wie Novartis am Donnerstag mitteilte. Der Umsatz dieser Produkte belief sich im Jahr 2004 auf 333 Mio. Franken und wurde zu rund 90 Prozent in den USA erwirtschaftet,

Die Transaktion muss noch von den Aufsichtsbehörden genehmigt werden. Der amerikanische Pharmakonzern Bristol-Myers bleibt im Besitz der Produktionsanlagen und wird Novartis während einer Übergangszeit mit diesen Produkten beliefern.

Erstes Schmerzmittel

Zu dem Portfolio zählt auch das Schmerzmedikaments Excedrin, das 2004 in den USA einen Umsatz von 160 Mio. Dollar erzielte. Excedrin eröffne Novartis den Zugang zum Markt für Schmerztabletten für Erwachsene in den USA.

Dies ist die grösste OTC-Kategorie des Landes mit einem Umsatz von schätzungsweise 2 Mrd. Dollar im Jahr 2004.

Kritische Masse erreichen

Die Übernahme dieser Marken, insbesondere von Excedrin, wird Novartis am OTC-Markt in den USA eine kritische Grösse verschaffen. “Ausserdem wird die Übernahme es uns erlauben, zu einem attraktiveren Partner für den Übergang von rezeptpflichtigen Medikamenten zum OTC-Einsatz zu werden”, wird Paul Choffat, Chef von Novartis Consumer Health, in dem Communiqué zitiert.

Novartis gehört zu den führenden OTC-Unternehmen weltweit. In Europa nimmt das Unternehmen den zweiten Rang ein.

Das OTC-Geschäft von Novartis verzeichnete in den letzten Jahren kräftige Wachstumsraten und erzielte 2004 einen Nettoumsatz von 2,0 Mrd. Dollar. Das OTC-Geschäft von Novartis hat seinen Sitz in Parsippany (New Jersey) und beschäftigt weltweit 4050 Mitarbeitende.

swissinfo und Agenturen

Kaufpreis OTC-Sparte von Bristol-Myers Squibb: 850 Mio. Franken.
Umsatz dieser Sparte: 333 Mio. Franken (2004).
Wichtigstes rezeptfreies Medikament: Excedrin (Schmerzmittel)
Mitarbeiter Novartis: 81’000.
Mitarbeiter OTC-Sparte Novartis: 4050.

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