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Schweiz-UNO: Besseres Wald-Management

Der Wald bedeckt 31% der Schweiz, weltweit sind es ein Viertel der Landmasse. picswiss.ch

Eine bessere Bewirtschaftung der Wälder könnte helfen, die Millenniums-Ziele der Vereinten Nationen (UNO) zu erreichen, sagen Schweizer Experten.

Sie machten mehrere Vorschläge am fünften UNO-Waldforum in New York, das noch bis am 27. Mai dauert.

Laut Christian Küchli und Jürgen Blaser vom Bundesamt für Wald und Landschaft (Buwal) kann mit einer Dezentralisierung unter guter Regierungs-Führung der Ertrag eines Waldes vergrössert werden, ohne den Wald zu schädigen. Zudem würden Investitionsmöglichkeiten erschlossen, sagte Küchli in New York.

Auch könne so die illegale Abholzung eingedämmt werden. Wenn das nötige Wissen und die Fähigkeiten auf lokaler Ebene gefördert würden, könne nachhaltiges Wald-Management und eine faire Aufteilung der Erträge des Waldes erreicht werden.

Sie sprachen am UNO-Waldforum, das vom 16. bis 27. Mai im New Yorker Hauptquartier der Weltorganisation stattfindet.

Schweiz als Beispiel

Am Rande der UNO-Versammlung wurde weiter das Buch “Die Politik der Dezentralisierung” vorgestellt. Die Studie mit dem Untertitel “Wälder, Macht und Menschen” wurde von der Schweiz mitfinanziert.

Das Beispiel der hoch dezentralisierten Schweiz wird darin über 14 Seiten beleuchtet. Autor Küchli vom Buwal kommt darin zum Schluss, dass Wald-Management sich gesellschaftlichen Veränderungen anpassen müsse und eine ständige Herausforderung darstelle.

Wald als wichtige Ressource

Die Millenniums-Ziele dürften die grösste Herausforderung der UNO sein. Sie wurden vor fünf Jahren von 191 Ländern beschlossen, darunter der Schweiz. Die Ziele umfassen die Halbierung von Armut und Hunger und die Sicherung einer nachhaltig bewirtschafteten Umwelt bis im Jahre 2015.

Laut der Waldkonferenz spielen Wälder eine wichtige Rolle, diese Ziele zu erreichen: Sie schützen vor Natur-Katastrophen, bewahren fruchtbare Böden und Quellen und bilden Lebensgrundlage und Einkommen für 350 Mio. Menschen. Weitere 100 Mio. Menschen arbeiten in der Forst-Industrie.

Konferenz in New York

Das UNO-Wald-Forum (UNFF) befasst sich seit dem Jahr 2000 mit der weltweiten Wald-Poltik. Das Gremium will Bewirtschaftung, Erhaltung und nachhaltige Entwicklung aller Wälder fördern und die langfristige politische Unterstützung dafür stärken.

Alle Mitgliedsländer der UNO sind Mitglied im Waldforum. Geleitet wird es von einem jährlich wechselnden Gremium von fünf Personen. Gegenwärtig setzt sich dieses aus einem Vertreter von Kolumbien, Frankreich, Rumänien, Uganda und Indonesien zusammen.

Nach der befristeten Laufzeit von fünf Jahren muss ein Nachfolgeprozess für das Forum gefunden werden.

swissinfo und Agenturen

Das Waldforum der Vereinten Nationen (UNO) findet vom 16. bis 27. Mai in New York statt.


300 Vertreter von Regierungen, darunter 40 Minister, diskutieren die weltweite Wald-Politik.

Weltweit wurden seit den 90er-Jahren 14,6 Mio. Hektaren Wald gerodet.

5,2 Mio. Hektaren davon sind durch natürliches Wachstum und Wiederaufforstung regeneriert.

Die Millenniums-Ziele der UNO, denen auch die Schweiz zugestimmt hat, sollen bis 2015 umgesetzt werden.

Die wichtigsten Ziele sind die Halbierung von extremer Armut und Hunger sowie eine Grundausbildung für alle.

Auch soll die Gleichberechtigung von Frauen gefördert, die Kindersterblichkeit reduziert und die Gesundheit von Müttern verbessert werden.

Aids/HIV, Malaria und andere Krankheiten sollen bekämpft und eine nachhaltige Umwelt sowie eine weltweite Entwicklungs-Partnerschaft geschaffen werden.

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