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AKTIEN FRANKFURT/Ausblick: Schwach – Vorgaben belasten, Stops im Dax-Future

FRANKFURT (awp international) – Nach der Zwischenerholung zu Wochenbeginn dürfte der deutsche Aktienmarkt zunächst wieder den Rückwärtsgang einlegen. Der X-Dax als ausserbörslicher Indikator für den Dax notierte am Dienstagmorgen gegen 8.10 Uhr bei 6.045 Punkten und damit 1,82% tiefer als zum Xetra-Schluss am Vortag. Der Leitindex hatte beim Start in die neue Handelswoche 1,43 Prozent gewonnen.
Die Vorgaben sprechen nun allerdings wieder für Kursverluste. So hatten die US-Börsen am Montag ihre bescheidenen Gewinne nicht bis zum Handelsende retten können und knapp im Minus geschlossen. Zudem verlor der Future auf den Dow Jones Industrial seit dem Xetra-Schluss am Montag 0,84%. In Asien präsentierten sich die Märkte noch schwächer. Als Grund führte ein Marktteilnehmer Sorgen vor einer möglichen Wachstumsabschwächung in China an. Den besonders kräftigen Rutsch, der sich im Dax abzeichnet, begründete ein Börsianer mit durchbrochenen Stop-Marken im Future auf den Leitindex, der zur Berechnung des X-Dax herangezogen wird.
FINANZWERTE IM BLICK – RESTRUKTURIERUNGSGESETZT NIMMT FORMEN AN
Grossbanken in Schieflage sollen künftig im Notfall zerschlagen werden können. Der Staat soll wichtige Teile einer Bank abspalten können – auch gegen den Willen des betreffenden Instituts. Das geht aus einem Entwurf für ein Restrukturierungsgesetz hervor, der der Deutschen Presse-Agentur dpa am Montagabend in Berlin vorlag. Geregelt werden damit auch Details für die geplante Bankenabgabe aller Kreditinstitute in Deutschland. Ein Börsianer erinnerte zudem angesichts von Berichten über faule Kredite in Milliardenhöhe an die laufenden Stress-Tests, die zeigen sollen, wie krisensicher Banken sind. Die für Juli erwartete Veröffentlichung der Ergebnisse rücke näher, und damit steige auch die Unsicherheit. Finanzwerte bleiben daher im Fokus, hiess es.
Auch Stahlwerte wie ThyssenKrupp oder Salzgitter sollten Anleger auf der Beobachtungsliste haben. Die EU-Wettbewerbsbehörde will Kreisen zufolge Strafen wegen Kartellbildung gegen Stahlkonzerne verhängen. Die Entscheidung hinsichtlich der Kartellstrafe werde am kommenden Mittwoch getroffen, sagte eine Person. Diese Meldung habe den Markt zwar schon am Montag kurz vor Handelsschluss erreicht, sagte ein Händler. Dennoch könnte sie noch nachwirken und die Stimmung gegenüber der Branche belasten. Vorbörslich lagen die Werte im Minus.
RWE VON ABSTUFUNG BELASTET
Unter Druck gerieten vorbörslich auch die Papiere von RWE – sie rutschten um 1,74 Prozent ab. Börsianer begründeten dies mit einer Abstufung der Versorgertitel von «Equal-Weight» auf «Underweight» durch Morgan Stanley. Eon büssten nach einer Kurszielsenkung weniger deutliche 0,64 Prozent ein.
Bilfinger Berger tendierten vorbörslich mit minus 1,57 Prozent ebenfalls schwach. Im Zusammenhang mit dem Einsturz des Kölner Stadtarchivs Anfang März 2009 hat sich nach Angaben der Kölner Verkehrs-Betriebe (KVB) der Verdacht auf Baufehler erhärtet. «Es spricht viel dafür, dass es bauliche Mängel an einer Schlitzwand gegeben hat», sagte ein KVB-Sprecher am Montagabend in einer Sitzung des Hauptausschusses des Kölner Stadtrates. Bei neueren Untersuchungen an der Einsturzstelle seien Spuren gefunden worden, die auf eine zu kleine Menge Beton in der stabilisierenden Wand hinwiesen. «Das könnte die Aktien von Bilfinger belasten», kommentierte ein Händler. Der Bau- und Dienstleistungskonzern war an dem Bau der Kölner U-Bahn beteiligt, die wiederum zum Einsturz des Stadtarchivs geführt hatte./ag/la

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