Montreux will Olympische Winterspiele 2010

Neue Kandidatur für die Olympischen Winterspiele 2010: Eine Gruppe um den Generalsekretär von "Sion 2006" hat am Montag (19.06.) ein Projekt mit Montreux als Hauptort und Wettkämpfen in Bern, Freiburg, Graubünden und im Wallis lanciert.
Das Dossier Montreux soll bis am 2. November fertig ausgearbeitet werden. Der Schweizerische Olympische Verband (SOV) muss bis am 17. Januar 2001 seine Wahl treffen, welche der Kandidaturen er als die Schweizerische beim internationalen Olympischen Komitee (IOC) einreichen wird. Das IOC vergibt die Spiele 2010 dann 2003.
Die Montreux-Initianten um Jean-Pierre Seppey – einst Generalsekretär der gescheiterten Kandidatur von Sion 2006 – wollen die Kandidatur ganz aus privaten Sponsorenmitteln finanzieren, wie sie vor den Medien erklärten.
Die Organisation verschlingt gegen eine Mio. Fr.; die für die Spiele nötigen Sanierungs- und Neubauinvestitionen werden auf 207 Mio. Fr. beziffert. Bund soll drei Viertel bezahlen
Davon soll nach den Vorstellungen der Initianten der Bund 167 Mio. Fr. übernehmen. Den Rest teilten sich die vier Kantone mit Spielstätten. Die Gemeinden sollen den Unterhalt der Infrastruktur berappen. Die Betriebskosten sollen anderweitig hereinkommen: Etwa für Fernsehrechte und Billettverkauf sind 1,038 Mrd. Fr. veranschlagt.
Montreux selbst soll Bannerträger sein, nicht Austragungsort von Wettkämpfen. Alle Sportstätten seien innert 1.15 Stunden auf der Strasse oder 1.35 Stunden mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen. Dazu zählen Veysonnaz VS und Crans-Montana VS für Ski alpin sowie Bern, Freiburg und Monthey VS für Eishockey.
Die Waadtländer Alpen sind für den nordischen Skisport vorgesehen, Gstaad BE für Skisprung, St. Moritz für Schlitten und Bob und die Portes du Soleil VS für Skiakrobatik. In Villars VD würden die Paralympics stattfinden.
Von Montreux› Bekanntheit profitieren
Seppey glaubt an eine reelle Chance: Die Schweiz biete sich geradezu an für Olympische Winterspiele. Sie verfüge über die nötigen Mittel, Kapazitäten und Know-how. Aus dem Misserfolg von Sion 2006 habe man die nötigen Lehren gezogen.
Montreux sei als Gaststadt der Winterspiele geeignet, weil es zu jenen Schweizer Orten gehöre, die in der ganzen Welt am besten bekannt sind. Die Stadtbehörden haben indes zurückhaltend auf das Projekt reagiert: Die Machbarkeitsstudie dürfe weder die Gemeinde noch andere öffentliche Körperschaften finanziell einbeziehen.
Auch die Region Bündnerland plant eine Schweizer Kandidatur für die Olympischen Winterspiele 2010.
swissinfo und Agenturen

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