The Swiss voice in the world since 1935
Top Stories
Schweizer Demokratie
Newsletter

Warum Palantir zum Risiko für die Schweiz wird

Ein hölzernes Gebäude, umgeben von schneebedeckten Bäumen und Bergen, mit Menschen, die auf einem schneebedeckten Weg vorbeigehen
Das Popup-Büro von Palantir vor dem Weltwirtschaftsforum 2019 in Davos. Jason Alden / Getty Images

Zürich dient dem US-Unternehmen Palantir als Drehscheibe für seine Geschäfts­beziehungen. Wegen seiner umstrittenen Tätigkeiten in Gaza beschäftigt sich nun auch das Aussen­departement mit der Firma.

Palantir ist die derzeit wohl umstrittenste Tech-Firma der Welt. Sie erwartet für das laufende Jahr einen Umsatz von über 4 Milliarden Dollar und steht für viele als Sinnbild einer Tech-Dystopie. Die Software­produkte des Unter­nehmens führen unterschiedliche Daten zusammen und erstellen daraus Lagebilder.

Für Armeen liefert die Software Informationen, die Tötungs­entscheidungen beeinflussen, der Polizei dient sie als Überwachungs­tool, und auch grosse Unternehmen nutzen Palantir für Prozess­optimierungen und als Entscheidungs­hilfe.

Das Unternehmen hat weltweit Kunden aus den Bereichen Militär und Verwaltung. Auch der Schweizer Staat stand auf der Wunsch­liste des Tech-Konzerns – doch zum Geschäft kam es nicht. Die Bundesämter und die Schweizer Armee scheuten bisher eine Zusammen­arbeit. Was die Schweizer Behörden abschreckt, scheint jedoch kein Hindernis für die hiesige Standort­förderung zu sein.

Zu Gast in den Zürcher Palantir-Büros

Eine erste Anfrage für ein Treffen vom letzten Juli beantwortete das Tech-Unternehmen erwartungs­gemäss negativ. Der Konzern gilt als sehr verschlossen.

Um uns ein Bild vor Ort zu machen, suchten die Büros von Palantir auf. Doch dort trafen wir auf eine Treuhandfirma, die uns abwimmelte. Kurz darauf meldete sich eine Anwalts­kanzlei im Auftrag von Palantir und fragte nach dem Grund unseres Besuchs. Wir baten erneut um ein Gespräch.

Kurz darauf folgte ein Gesprächs­angebot von Palantir. Vor Ort trafen wir auf zwei leger gekleidete Herren in Sneakers, die sich als Alec und Courtney vorstellten. Alec McShane leitet das europäische Handels­geschäft von Palantir und betreut vor allem die Beziehungen zu Privatkunden.

Courtney Bowman ist der Schweizer Ansprech­partner für Medien­schaffende; offiziell trägt er den Titel «Global Director of Privacy and Civil Liberties Engineering».

Derzeit erhält Palantir besonders viele Fragen rund um Daten­schutz und Bürgerrechte.

Im Gespräch räumen die beiden Führungs­kräfte ein, dass die US-Firma in Europa ein erhebliches Reputations­problem hat. Man fühle sich missverstanden und nicht richtig gewürdigt – etwa von den deutschen Medien.

Tatsächlich wird in Deutschland seit Monaten über den Einsatz von Palantir-Software durch Polizei­behörden diskutiert. Kritikerinnen befürchten, dass selbst Menschen, die nur eine Anzeige erstatten oder Opfer einer Straftat werden, wegen Palantir ins Visier der Behörden geraten könnten. Die Software durchsucht nämlich sämtliche Datensilos wie ein Staub­sauger und erstellt Profile, Muster und Analysen.

Aktivisten der Kampagnenorganisation Campact stehen am 8. Oktober 2025 mit einem "Trojanischen Pferd" mit der Aufschrift "Palantir" vor dem Bundeskanzleramt. Sie demonstrieren gegen die Einführung der US-Software Palantir durch die Polizei.
Aktivistinnen und Aktivisten der Organisation Campact stehen am 8. Oktober 2025 vor dem Bundeskanzleramt mit einem «Trojanischen Pferd» mit der Aufschrift «Palantir». Sie demonstrieren gegen die Einführung der US-Software Palantir durch die Polizei. KEYSTONE/DPA/Michael Kappeler

«Ja, wir stehen unter Druck. Und das beeinflusst unser Geschäft», sagt Bowman. Man werde falsch wahr­genommen und müsse daher die Kommunikations­strategie neu ausrichten.

Und: «Das ist auch der Grund, warum wir Sie heute eingeladen haben.»

Das rund einstündige Gespräch verläuft erstaunlich offen, die Palantir-Führungs­kräfte nehmen Stellung zu allen Kritik­punkten. Sie wollen in diesem Gespräch einige «Miss­verständnisse» klären.

Denn die Schweizer Behörden haben offenbar grosse Skrupel, Verträge mit Palantir abzuschliessen. Und das ist ein Problem für das US-Unternehmen.

Privatkunden-Manager McShane sagt: «Ja, wir haben unsere Produkte verschiedenen Stellen angeboten, bisher jedoch ohne Erfolg. Wir sind weiterhin sehr offen für eine Zusammen­arbeit.»

Januar 2018: Der damalige Schweizer Bundespräsident Alain Berset, rechts, spricht mit Alex Karp, CEO Palantir, nach einer Podiumsdiskussion zum Thema "Digitale Schweiz" auf dem Jahrestreffen des Weltwirtschaftsforums in Davos, Schweiz.
Januar 2018: Der damalige Schweizer Bundespräsident Alain Berset (rechts) spricht mit Alex Karp, CEO von Palantir, nach einer Podiumsdiskussion zum Thema «Digitale Schweiz» am Jahrestreffen des Weltwirtschaftsforums in Davos. Keystone / Peter Klaunzer

Die Befürchtung der Schweizer Armee, aber auch von deutschen zivil­gesellschaftlichen Aktivistinnen, dass sensible Daten in die USA abfliessen könnten, sei unbegründet, betont Palantir. Die Kunden behielten stets die volle Kontrolle über ihre Daten und sämtliche darauf aufbauenden Analyse- und Entscheidungs­prozesse.

Doch auch ohne Regierungs­kunden ist die Schweiz für Palantir ein strategisch wichtiger Markt, wie McShane sagt: «Wir pflegen hier langjährige Partnerschaften, die unser Engagement auf den globalen Märkten und die Weiter­entwicklung unserer Produkte wesentlich geprägt haben.»

So arbeitet das US-Unternehmen mit einer «kritischen Masse» führender Schweizer Firmen zusammen, darunter Ringier, Swiss Re, die ehemalige Credit Suisse und Novartis. Eine konkrete Zahl nennt der Palantir-Manager nicht.

«Der Standort Zürich ist wichtig für das weitere Wachstum unseres europäischen Geschäfts», sagt Bowman. Palantir-CEO Alex Karp sei ein Fan der Schweiz und regel­mässiger Besucher des Zürcher Büros.

Auf diese Aussagen scheinen die Zürcher Standort­förderer jahrelang hingearbeitet zu haben. Denn gleich zwei halb­öffentliche Standort­organisationen bemühten sich in den letzten Jahren um die Ansiedlung von Palantir in der Schweiz, wie die Recherche der Republik zeigt.

Entzückte Standort­organisationen

Aus einem verwaltungs­internen Dokument geht hervor: Ein Kantons­vertreter aus dem Aargau verfasste 2016 ein Schreiben an das Staats­sekretariat für Migration. Er witterte das grosse Geschäft für die Schweiz: Das bekannte US-Unternehmen Palantir plane ein «IT Onshoring».

Das bedeutet: Das weltweite Geschäft sollte künftig nicht mehr aus den USA gesteuert werden, sondern von einem europäischen Standort aus. Der Kantons­vertreter bat die Migrations­behörde um ein Referenz­schreiben, das die Attraktivität seines Kantons unterstreichen sollte.

Dann nahm die Landes­regierung die Sache persönlich in die Hand. 2018 besuchte der damalige SVP-Bundesrat Ueli Maurer im kalifornischen Palo Alto den Hauptsitz von Palantir. Organisiert wurde die Reise von der nationalen Standort­förderorganisation «Switzerland Global Enterprise», die schon länger ein Interesse an einer Ansiedlung von Palantir in der Schweiz bekundet hatte.

Der Standort­förderer fasste ebenfalls 2016 in einem schriftlichen Briefing die Anforderungen von Palantir an den künftigen Standort zusammen: ein attraktives Paket an (nicht näher definierten) Anreizen und Steuern, eine gute Verfügbarkeit von Fachkräften, Nähe zu urbanen Zentren, ein starker Tech-Cluster und sinngemäss unbürokratische Wege für Arbeits­bewilligungen.

Palantir plante, mehrere hundert Arbeits­plätze zu schaffen, und die Schweiz schien dem Unter­nehmen die besagten Wünsche zu erfüllen.

2021 folgte der Paukenschlag: Palantir verkündete den Aufbau seines Europa-Hubs  – allerdings nicht im Aargau, sondern in der kleinen Tiefsteuer­gemeinde Altendorf im Kanton Schwyz. Auch CEO Alex Karp kündigte seinen privaten Umzug in den Kanton an.

Dort zeigte man sich vor vier Jahren erfreut. Die Firma werde «qualifizierte Arbeitsplätze» in den neu entstehenden Tech-Cluster am Zürichsee bringen, sagte Urs Durrer, Vorsteher des Schwyzer Amts für Wirtschaft.

Autobahndeckel der A3 in Altendorf SZ am Zürichsee mit dem Staudamm im Hintergrund.
Altendorf am Ufer des Zürichsees. Hier wollte sich Palantir in Europa niederlassen. KEYSTONE/Alessandro Della Bella

Die Standort­marketing-Organisation «Greater Zurich Area» veröffentlichte kurze Zeit später eine eigene Videoserie über die Palantir-Ansiedlung. Der Medien­verantwortliche Courtney Bowman verrät auf der Website, dass er die «Greater Zurich Area» und den Schwyzer Wirtschafts­direktor Durrer bei der Ansiedlung als «extrem hilfreich» erlebt habe.

Ein paar Jahre nach dem medialen Trommel­wirbel wird jedoch klar: Weder Alex Karp noch Palantir liessen sich dauerhaft im Kanton Schwyz nieder.

Zürich als Dreh- und Angelpunkt für Palantir

Im Juni 2025 machte Palantir vor allem wegen Aufnahmen von brutalen ICE-Agenten Schlagzeilen, die mithilfe ihrer SoftwareExterner Link Migranten aufgespürt hatten. Ausgerechnet zu diesem Zeitpunkt publizierte die Standort­organisation «Greater Zurich Area» ein weiteres Imagevideo Externer Linkmit Palantir.

Darin spricht der Medien­verantwortliche Bowman über den Ausbau des Standorts in Zürich und verrät, dass ihn die Stadt an die frühen Tage des Silicon Valley erinnere.

Die Firma sei bereits seit mehreren Jahren in Zürich, sagt er im Video. Der Standort biete viele Vorteile: die Berge und Seen, die hohe Lebens­qualität, Zugang zu Talenten und zu weltbekannten Bildungs­institutionen. «Zürich ist ein Ort, an dem Leute leben wollen», sagt er.

Bowman sagt auch, die Stadt sei ein wichtiger «Dreh- und Angelpunkt» für das Wachstum von Palantir geworden: «Unsere Präsenz in Zürich bleibt ein wichtiger Teil unseres internationalen Geschäfts.»

Auch mit dem Schweizer Establishment ist Palantir mittlerweile gut vernetzt – vor allem mit dem Medien­konzern Ringier. Laura Rudas ist nicht nur Executive Vice President von Palantir, sondern war auch Verwaltungs­rätin bei RingierExterner Link.

Und Ringier-Verwaltungsrats­präsident Marc Walder steht dem Verband Digitalswitzerland Externer Linkvor, bei dem auch Palantir Mitglied ist. Zudem ist Ringier langjähriger Palantir-Kunde und hat die Zusammen­arbeit letztes Jahr für 5 weitere Jahre verlängert, unter anderem für die Entwicklung von KI-Projekten.

Erst gerade bot der Medien­verlag dem Palantir-CEO Alex Karp in Form eines unkritischen InterviewsExterner Link sogar eine Werbe­plattform für seine Produkte.

Wie aber sehen die Zürcher Standort­organisationen selbst ihre Rolle bei der Ansiedlung des umstrittenen Unternehmens? Die «Greater Zurich Area» gibt sich zurück­haltend und sagt, man habe Palantir nicht aktiv hergeholt. Die Firma habe hier ihre Zelte von sich aus aufgeschlagen.

Doch diese Antwort ist ein grosses Understatement.

Denn in Zürich entsteht derzeit ein riesiges System von Big-Tech-Unternehmen, das sehr wohl auf die guten Rahmen­bedingungen in der Stadt zurückgeht und Folge einer aktiven Standort­politik ist: niedrige Steuern, gut ausgebildete Arbeits­kräfte und grosse politische Stabilität.

Eine Recherche der Republik zeigte, wie etwa Google Schweiz von der rot-grünen Stadtregierung und dem früheren Stadt­präsidenten Elmar Ledergerber (SP) umworben worden war. Das hatte Folgen, wie ein Beispiel zeigt: Das Energie­unternehmen EWZ liess alles liegen, wenn ein Google-Mitarbeiter anrief.

Mehr
Alleingang in den Alpen: Dass die Schweiz sich alleine von ihrer Abhängigkeit von Big Tech befreien kann, zweifeln Expert:innen an.

Mehr

Schweizer KI

Wie die Schweiz ihre digitale Unabhängigkeit erreichen will

Dieser Inhalt wurde am veröffentlicht Die Schweiz investiert Millionen, um ihre Abhängigkeit von US-Technologieriesen zu verringern. Für viele ist echte Souveränität im KI-Bereich aber noch in weiter Ferne.

Mehr Wie die Schweiz ihre digitale Unabhängigkeit erreichen will

Wie «Greater Zurich Area» auf der Website betontExterner Link, hat die Region Zürich heute eine höhere Big-Tech-Dichte als das Silicon Valley. Google, Open AI, Microsoft, Meta und Apple bauen hier ihre europäischen Nieder­lassungen auf oder haben es bereits getan.

Fast alle dieser Firmen sind in den letzten Jahren auch im militärischen Bereich aktiv geworden und liefern Produkte, die unter anderem Israel und dessen militärische Einsätze im Gazastreifen unterstützen.

Vor allem Palantir spielt hier eine zentrale Rolle. Dazu kommt: Das Unternehmen hat soeben einen 10-Jahres-Vertrag über 10 Milliarden DollarExterner Link mit dem US-Militär unter­zeichnet.

Spätestens an diesem Punkt stellen sich regulatorische Fragen für das neue Tech-Mekka Zürich. Konkret geht es um den möglichen Beitrag von Palantir an die militärischen Einsätze Israels in Gaza. Dürfen Produkte, die hier entwickelt und verkauft werden, ohne weiteres in Krieg führende Länder exportiert werden?

Woran arbeitet Palantir in der Schweiz?

Im Gespräch mit McShane und Bowman wird deutlich, welche Rolle Zürich im Geschäft von Palantir heute einnimmt. Rund 60 Personen arbeiten in der Stadt an der Entwicklung und am Vertrieb der verschiedenen Software­produkte. Das bedeutet auch: Ingenieurinnen wirkten direkt vor Ort an Palantirs Produkten mit.

Die Führungs­kräfte betonen jedoch, dass in Zürich nicht an der umstrittenen Gotham-Plattform gearbeitet werde, die vor allem in der Straf­verfolgung und bei militärischen Einsätzen zum Zuge kommt. Stattdessen arbeiteten die Mitarbeiter an der Weiter­entwicklung von Foundry mit, das überwiegend im zivilen Bereich zum Einsatz kommt.

Doch tatsächlich nutzen immer mehr staatliche Stellen Foundry. Bowman und McShane räumen ein, dass die Software auch im militärischen Umfeld genutzt werden kann. Sie wurde ursprünglich auch für die USA entwickelt, für die «Aufstands­bekämpfung» in Afghanistan und im Irak.

Illustration: Artificial Intelligence, Künstliche Intelligenz

Mehr

Die Maschine und die Moral

Die Schweiz, eine der führenden Nationen im Bereich Künstliche Intelligenz, steht vor ethischen Herausforderungen.

Mehr Die Maschine und die Moral

Daraus ergibt sich die Frage: Unterliegen die Tätigkeiten der Zürcher Palantir-Entwickler den Schweizer Exportkontroll­vorschriften?

Nein, sagt das Unternehmen: Von Zürich aus würden keine Geschäfte mit direktem Bezug zu Israel getätigt.

Auch die Export­kontrollstelle des Staats­sekretariats für Wirtschaft sieht dies so. Obwohl Palantirs Produkte klassischen Dual-Use-Charakter haben – also sowohl für zivile als auch militärische Zwecke genutzt werden können – und damit eigentlich unter das Güterkontroll­gesetz fallen, gibt es hier eine Regulierungslücke.

Für neue Technologien, insbesondere die KI, existieren bislang nämlich keine Export­kontrollen. Die Schliessung dieser regulatorischen Lücke wird derzeit intensiv in nationalen wie internationalen Gremien diskutiert.

In der Schweiz reichte die SP-Nationalrätin Farah Rumy ein Postulat zu diesem Thema ein. Der Bundesrat solle sicherstellen, so ihre Forderung, dass in der Schweiz entwickelte, betriebene oder hergestellte Produkte und IT-Dienstleistungen nicht in internen oder inter­nationalen Konflikten eingesetzt würden. Genau das könnte bei Palantir in Zukunft der Fall sein.

Die Rolle von Palantir in Gaza ruft nun aber das Schweizer Aussen­departement auf den Plan. Die Schweiz hat nämlich ein Söldnergesetz.

Es betrifft Unternehmen, die von der Schweiz aus private Sicherheits­dienst­leistungen im Ausland erbringen, und soll verhindern, dass Schweizer Firmen zu Menschenrechts­verletzungen beitragen. Logistische Unterstützung, etwa der Aufbau und die Instandhaltung von IT-Infrastruktur, fällt ebenfalls unter das Söldnergesetz.

In solchen Fällen besteht eine Meldepflicht. Die betreffenden Firmen werden vom Bund registriert und beobachtet.

Das Aussendepartement muss ernst zu nehmenden Hinweisen im Zusammen­hang mit dem Söldner­gesetz von Amtes wegen nachgehen. Aufgrund einer Anfrage der Republik und des Recherche­kollektivs WAV sowie zahlreicher Medien­berichte zu Palantir-Einsätzen ist das Departement nun aktiv geworden. Schliesslich räumt der CEO von Palantir selbst ein, dass seine Software­lösungen auch Menschen töten können.

Ein Sprecher des Aussen­departements sagt auf Anfrage, man prüfe derzeit, ob eine Meldepflicht vorliegt.

Ist dies der Fall, müsste Palantir seine Tätigkeiten anmelden und durch eine Schweizer Behörde genehmigen lassen. Dann würde das Unternehmen offiziell auch als Schweizer Militär-Tech-Unternehmen gelten.

Zürich ist mitverantwortlich

Obwohl Palantir bei den Schweizer Behörden, dem Schweizer Geheimdienst und der Schweizer Armee bisher auf Granit gebissen hat, scheint das Unternehmen mit der Wahl von Zürich zufrieden zu sein.

Welche Bedingungen von Palantir die Schweizer Standort­förderer genau erfüllt haben, ist noch ein Geheimnis. Deshalb bleibt auch unklar, ob Palantir ein Prinzip der kurzen Wege – also schnellen, direkten Kontakt mit den Behörden – und attraktive Steuer­konditionen erhalten hat wie Google Schweiz.

Fakt ist: Zürich ist mitverantwortlich für die Wachstums­strategie von Palantir. Einem Unternehmen, deren Software immer öfter als tödliche Kriegswaffe gegen Zivilisten eingesetzt wird – und das offensichtlich kein Problem damit hat.

Diese Recherche wurde mit Unterstützung von JournafondsExterner Link realisiert. Sie erschien zuerst am 9. Dezember bei der Republik.

JournaFONDS logo
Stefany Barker
Mehr
Newsletter sobre a política externa

Mehr

Aussenpolitik

Unser Newsletter zur Aussenpolitik

Die Schweiz in einer Welt, die sich bewegt. Beobachten Sie mit uns die Schweizer Aussenpolitik und ihre Entwicklungen – wir liefern die Vertiefung dazu.

Mehr Unser Newsletter zur Aussenpolitik

Beliebte Artikel

Meistdiskutiert

In Übereinstimmung mit den JTI-Standards

Mehr: JTI-Zertifizierung von SWI swissinfo.ch

Einen Überblick über die laufenden Debatten mit unseren Journalisten finden Sie hier. Machen Sie mit!

Wenn Sie eine Debatte über ein in diesem Artikel angesprochenes Thema beginnen oder sachliche Fehler melden möchten, senden Sie uns bitte eine E-Mail an german@swissinfo.ch

SWI swissinfo.ch - Zweigniederlassung der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft

SWI swissinfo.ch - Zweigniederlassung der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft